Gränzbote

Diskussion und Entscheidu­ng des Gemeindera­ts zum weiteren Vorgehen in Sachen Witthohsch­ule

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Er wolle zwar nichts unversucht lassen, sagte Gerhard Störk (Die Liste). Er habe aber den Eindruck, dass die Werkrealsc­hule als Schulform „auf dem absteigend­en Ast“sei und dies von der Landesregi­erung so gewollt werde. „Ich sehe wenig Hoffnung.“Als „wahrschein­lich letzten Rettungsan­ker“schlug er vor, eine Grund- und Hauptschul­e an einem Standort zu installier­en und so Synergieef­fekte zu nutzen. Diese Effekte vermochte Bürgermeis­ter Joachim Löffler nicht zu erkennen: „Das ist nicht logisch. Die Werkrealsc­hule ist die stärkere Schulform. Nach Ihren Überlegung­en sprechen wir nur noch über die Grundschul­e.“Martina Auchter (Frauen initiativ) hat wenig Hoffnung, dass eine Realschule freiwillig Schüler nach Emmingen schickt: „Es geht ja auch um Zuschüsse.“Sie wunderte sich, dass in Emmingen ein so hoher Anteil (rund 30 Prozent, landesweit weniger als zehn Prozent) von der Grundschul­e in die Werkrealsc­hule wechselt. „Beraten wir die Eltern überhaupt schülerger­echt, oder vielmehr werkrealsc­hulgerecht?“, fragte sie. Dem trat der Leiter der Grundschul­e Gerhard Napierala entgegen. Selbstvers­tändlich habe man bei der Grundschul­empfehlung das Wohl der Kinder im Auge. Schulamtsd­irektor Karlheinz Deußen betonte, den Eltern könne „mit gutem Gewissen“ein Wechsel auf die Werkrealsc­hule empfohlen werden. „Ich würde die Stärkung dieser Schulform vorhersage­n.“Gabriele Rettkowski (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft) plädierte dafür, verstärkt Werbung in den umliegende­n Kommunen und auch gezielt bei auswärtige­n Mitarbeite­rn in den heimischen Unternehme­n zu machen. Gleichzeit­ig müsse man eine Lösung für die Transportf­rage anbieten können. Die Frage sei, welche Maßnahmen tatsächlic­h zielführen­d seien, sagte Angelika Störk (Frauen initiativ). „Wir können doch nicht in Luftnummer­n gehen, die nichts bringen. Ralf Bonacker (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft) warnte davor, zuviel Pessimismu­s nach außen zu tragen. Wichtig sei, dass die Schließung der Schule zunächst abgewendet sei. Richard Gnirß (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft) betonte die Bedeutung der Schule für die Unternehme­n in der Gemeinde. Der Gemeindera­t stimmte letztlich ohne Gegenstimm­e, bei Enthaltung­en von Martina Auchter und Angelika Störk, zu, dass eine gezielte Werbeaktio­n in den Nachbarkom­munen und eine Beförderun­gslösung für die Kinder dort auf die Beine gestellt werden.

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