Jeder Zweite leidet an Parodontitis
KÖLN (sz) - Die Parodontitis muss nachhaltiger und effektiver bekämpft werden. Eine entsprechende Positionierung hat die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) verabschiedet. Alle Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Selbstverwaltung seien jetzt aufgefordert, gemeinsam mit der Vertragszahnärzteschaft eine dem Stand der Wissenschaft entsprechende Behandlungsstrategie gegen diese Volkskrankheit zu etablieren.
Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV untermauert diese Feststellung mit Zahlen: „Heute leidet jeder zweite Erwachsene in Deutschland an einer solchen behandlungsbedürftigen Erkrankung des Zahnhalteapparates. Jedes Jahr kommen ungefähr 500 000 Neuerkrankungen hinzu. Der demografische Wandel führt zu einem erheblich steigenden Behandlungsbedarf“, sagt Eßer.
Parodontitis ist eine schleichende, chronische Erkrankung, deren gravierende Folgen sowohl für die Mund- wie auch für die Allgemeingesundheit der Bevölkerung nach Meinung Eßers oft nicht bewusst sind: „Die Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen wie Diabetes Typ II, chronischen Erkrankungen der Atemwege und des HerzKreislaufsystems sind ebenso wenig bekannt, wie der Einfluss der Parodontitis auf Frühgeburten.”