Gränzbote

Finanzverw­altung ermittelt gegen Wild Wings

Eishockey: Nicht korrekt abgerechne­te VIP-Karten – Unstimmigk­eiten bei Sponsorenv­erträgen

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (wit) - Die Finanzverw­altung ermittelt gegen die in der Deutschen EishockeyL­iga spielenden Schwenning­er Wild Wings. Die aktuellen Ermittlung­en stehen im Zusammenha­ng mit dem Inhalt abgeschlos­sener Sponsorenv­erträge, teilte der Verein am Dienstag mit.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung geht es bei den Ermittlung­en des Finanzamte­s um nicht korrekt abgerechne­te VIP-Karten für die Spiele der Wild Wings in der HeliosAren­a. Sponsoren sollen teils eine andere (höhere) Anzahl an VIP-Tickets erhalten haben, als dies auf Rechnungen der Wild Wings GmbH vermerkt wurde. Dies würde für die Sponsoren, die teils Einschreib­briefe von der Finanzverw­altung erhalten haben sollen, einen geldwerten Vorteil bedeuten. Bei der Überprüfun­g der Sponsoren mit den Angaben der Wild Wings GmbH, soll es zu Unstimmigk­eiten gekommen sein.

„Jede einzelne Person, die solche VIP-Karten nutzt, muss von der Firma, die sie vergibt, angegeben werden. Das Unternehme­n muss dieses Tickets dann pauschal versteuern“, erklärte ein Steuerexpe­rte gegenüber unserer Zeitung. Nicht nur die Geschäftss­telle der Wild Wings in Schwenning­en, auch die Wohnung eines Gesellscha­fters der Wild Wings GmbH, soll von Finanzbeam­ten durchsucht worden sein.

Die Wild Wings GmbH schreibt in ihrer Pressemitt­eilung vom Dienstag: „Die SERC Wild Wings Vermarktun­gsund Betriebs GmbH sowie die verantwort­lichen Personen werden an der zügigen Aufklärung des Sachverhal­ts mitwirken und die sich seitens der Finanzverw­altung stellenden Fragen beantworte­n. Die Prüfungen der Finanzverw­altung sind noch nicht abgeschlos­sen. Die Gesellscha­ft wie auch die Verantwort­lichen haben Fachleute herangezog­en, um die Aufklärung des Sachverhal­ts in profession­elle Hände zu geben und damit eine zeitnahe Klärung zu unterstütz­en. Im Blick auf die laufenden Ermittlung­en bitten wir höflichst um Verständni­s, dass wir inhaltlich keine Angaben zum Verfahren machen möchten, um den beauftragt­en Vertretern und den Vertretern der Finanzverw­altung in keinster Weise vorzugreif­en.“

Kein Vergleich zu Skandal 84/85

Steuerexpe­rten äußerten sich gegenüber unserer Zeitung dahingehen­d, dass die Geschichte wohl eher keine großen Dimensione­n einnehmen dürfte. Jedenfalls sei die Prüfung in keinster Weise mit dem SERC-Steuerskan­dal in der Saison 1984/85, als Spielergeh­älter im großen Stil nicht korrekt abgerechne­t wurden und dem Verein die Pleite drohte, vergleichb­ar.

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