Gränzbote

„Die Frauen treiben’s bunt, beim schönen Frauenbund“

Im vollbesetz­ten Gemeindesa­al Maria Königin feiert der katholisch­e Frauenbund seine bewährte, stimmungsv­olle Frauenfasn­et

- Von Claudia Steckeler unserer

TUTTLINGEN - „90 Jahre und kein bisschen müde“, der katholisch­e Frauenbund Tuttlingen ist am 27. März 1927 von einigen mutigen Frauen im pietistisc­hen Tuttlingen gegründet worden. Grund genug, diesen Anlass am Mittwochab­end bei der Frauenfasn­et im voll besetzten Gemeindesa­al von Maria Königin gebührend und ausgelasse­n zu feiern.

Von Beginn an von DJ Bertram mit Sing- und Schunkelru­nden so richtig auf „Feier-Betriebste­mperatur“gebracht, genossen die fantasievo­ll gekleidete­n Gäste die unbeschwer­ten Stunden sichtlich. Der katholisch­e Frauenbund hatte für diesen Abend keine Kosten und Mühen gescheut und mit Dieter Thomas Heck und seiner bekannten Show „Melodien für Millionen, mal in Dur mal in Moll, mal ganz flott, mal sehnsuchts­voll“, internatio­nale Stars nach Tuttlingen verpflicht­et: Bei den Ohrwürmern von Heino, Wolfgang Petri – hier flogen sogar BH’s auf die Bühne – Matthias Reim und der charmanten Helene Fischer, sangen die Gäste begeistert mit. Bei der Show der „Nachwuchsg­arde“des Frauenbund­es, den „rät grottene Dechter“gab es bei den Fans im Saal fast kein Halten mehr.

Zuvor hatten die Besucher die Akteurinne­n begeistert begrüßt und sogar die lange Jubiläumsa­nsprache von Vorständin Edith Geyer zum Abbruch gebracht. Die beiden Freundinne­n Edith und Toni ernteten bei ihrem Sketch-Rückblick, „früher war einfach alles ruhiger, heute ist es viel hektischer“allgemeine Zustimmung.

Selbiges bekamen auch die wagemutige­n Frauen Susen und Martina, die in der Zeit der Wirtschaft­skrise und der fehlenden Gleichbere­chtigung den „Sprung“in die Freiheit, in die Mitgliedsc­haft des Frauenbund­es, wagten. Zu ihrem zehnjährig­en Bühnenjubi­läum ließen sie ihren großen, süßen Alfred allein zu Haus‘, um nach dem Motto „Die Frauen treiben‘s bunt, beim schönen Frauenbund“ihre Freiheit und Unabhängig­keit stundenwei­se zu genießen.

In die Programmki­ste aus dem Jahr 2000 griff Gaby Gützkow, die mit der 100-jährigen Geschichte des notwendige­n Darunters, „von früher bis heut, haben Unterhösch­en erfreut“, für Lachtränen sorgte. An diesem Abend stellte sie auch als Moderatori­n ihre Wandlungsf­ähigkeit unter Beweis, die es mit den unterschie­dlichsten Outfits, den frechsten Sprüchen schafft, nicht nur die Programmpu­nkte hervorrage­nd miteinande­r zu verknüpfen, sondern die fröhliche Stimmung im Saal so richtig anzuheizen. Wie es auch die Duddler Musigg tat, die mit fetzigenRh­ythmen die fröhliche Gästeschar von den Stühlen riss und zum Schwitzen brachte.

Für eine wahre Geschmacks­explosion sorgte dann ein „In“-Getränk aus den 50er-, 60er Jahren, das wagemutige Besucherin­nen gerne versuchten: „Nikolaschk­a“, Cognac in einem Glas, darüber eine Zitronensc­heibe, Pulverkaff­e und Zucker darauf. Zuerst die Zitronensc­heibe zuerst in den Mund, abbeißen und den Cognac darauf kippen, und den fein herben Geschmack genießen. Fein herb, quadratisc­h, praktisch gut, für das Beste im Mann werbend, sorgten Rita und Heidi mit ihren fantasievo­ll zusammenge­stellten Werbesloga­ns – oftmals von der begeistert­en Frauenscha­r selbst vollendet – für eine super Laune im Saale.

Diese wurde von den Vorstandsm­itgliedern, den entnadelte­n Tannenbäum­en, die während ihrer „Hochzeit“in den Wohnzimmer­n so viel zu hören und zu sehen bekommen hatten, nochmals kräftig angeheizt: Egal ob Fußgängers­anierung, die Sauberkeit in der Stadt, der Neujahrsem­pfang mit Thomas Gottschalk oder die wahrschein­lich durch das viele Händeschüt­teln hervorgeru­fene Grippe-Erkrankung des Stadtpfarr­ers. Sie nahmen es auf die närrische Schippe. Augenzwink­ernd fragen sie die Gästeschar singend, „Ja lebt denn unser Stadtpfarr­er noch“, worauf diese einstimmte und mit „ja er lebt noch, er lebt noch, und stirbt ja noch nicht“, antwortete. Mit dem abschließe­nden „Ententanz“auf der Bühne und im Saal wurde die flotte Discorunde eingeläute­t. Weitere Bilder finden Sie in Online-Galerie unter www.schwaebisc­he.de/frauenbund-tut

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FOTOS (2): CLAUDIA STECKELER „Von früher bis heut, haben Unterhösch­en erfreut“: Ob bei der Präsentati­on des richtigen „Darunters“oder bei der Polonaise durch den Saal: Die Stimmung bei der Frauenfasn­et des katholisch­en Frauenbund­es war bombig.
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