Gränzbote

Landkreis stellt zwei E-Ladesäulen auf

Verwaltung sieht sich in Vorbildfun­ktion und will mit Kommunen Infrastruk­tur aufbauen

- Von Matthias Jansen FOTO: SEBASTIAN XANKE

TUTTLINGEN - Die Förderung der EMobilität ist im Landkreis Tuttlingen einen Schritt vorangekom­men. Im Ausschuss für Technik und Umwelt wurde am Mittwoch dem Vorhaben der Verwaltung zugestimmt, zwei Ladestatio­nen am Landratsam­t aufzustell­en. Nur Hans-Peter Bensch und Paul Haug (beide FDP) votierten dagegen.

Landkreis sieht sich in einer Vorbildfun­ktion

„Wir sehen uns in der Vorbildfun­ktion“, sagte Landrat Stefan Bär. Schließlic­h möchte der Landkreis eine landkreisw­eite Ladesäulen­infrastruk­tur aufbauen, bei der sowohl E-Autos als auch E-Bikes und Pedelecs angeschlos­sen werden können. Um das Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, hat die Verwaltung sich bei den Kommunen erkundigt. Das Ergebnis ist: Der Großteil der Städte und Gemeinden würde beim Aufbau der Ladestatio­nen mitmachen.

28 Gemeinden wollen ebenfalls Ladesäulen aufstellen

„14 Gemeinden haben bereits mit der Planung begonnen. 14 Gemeinden haben Interesse an einer Ladestatio­n bekundet“, berichtete Michael Guse, Dezernent für Wirtschaft, Kreisentwi­cklung und Kultur. Vier Kommunen hätten sich bei der Abfrage gegen die Infrastruk­tur für die E-Mobilität ausgesproc­hen, drei Orte äußerten sich nicht zu dem Thema. Das Ergebnis sei hoch erfreulich, zeige das große Engagement für die E-Mobilität und biete eine gute Grundlage für das landkreisw­eite Netz an E-Ladestatio­nen, heißt es in der Ausschussv­orlage.

Federführe­nd hat der Landkreis auch Angebote und Leistungen eingeholt und verglichen. „Technisch sind die Modelle vergleichb­ar. Beim Service sind die Anbieter aber unterschie­dlich“, sagte Guse. Der Landkreis bevorzugt das Angebot der EnBW, das „auf Kommunen zugeschnit­ten“sei. Das Unternehme­n übernimmt die Betreuung der Kommunen, unterstütz­t bei der Erstellung der Anträge, der Standortwa­hl sowie bei Anschluss, Betrieb und Wartung der Ladestatio­nen. Einige Orte würden auch bereits mit EnBW planen, heißt es in der Vorlage. Eine Festlegung auf diese Firma, betonte die Verwaltung in der Sitzung, sei damit aber nicht verbunden. Lediglich ein gemeinsame­s Logo und ein Slogan auf den Säulen ist Ziel des Landkreise­s.

„Wir werden keine Sammelauss­chreibung vornehmen“, betonte Guse. „Aber wir helfen gerne bei den Anträgen.“Wie der Dezernent betonte, werde es sich bei den Ladesäulen nicht um Schnelllad­estationen handeln. Diese, vom Bund mit 200 Millionen geförderte­n Steckdosen für E-Mobile, würden vor allem an den Autobahnen aufgestell­t. Aus dem Fördertopf blieben dann noch 100 Millionen, die nun aber nur zu einem Teil freigegebe­n würden. Pro Säule müssten die Gemeinden mit 5250 Euro rechnen.

„Ich finde es sinnvoll, dass diese Technologi­e angeschobe­n wird“, lobte Susanne Reinhard-Klotz (OGL) das Vorhaben des Landkreise­s, zwei Säulen aufzustell­en. Gerhard Minder (CDU) stimmte mit seiner Fraktion zu. Allerdings könne es nicht die Aufgabe der Verwaltung sein, die Ladesäulen zu betreiben. Da müssten sich EnBW sowie andere Anbieter engagieren.

Bär: Aufstellen ist keine Festlegung auf ewig

Bensch begründete sein Nein zum Aufstellen der Säulen damit, dass „wir schlecht beraten sind, nur eine Technologi­e zu fördern. Wenn wir eigene Ladestelle­n finanziere­n, dann graben wir anderen das Wasser ab, die sich engagieren wollen.“Dem hielt Landrat Bär entgegen, dass es in Ordnung sei, dass sich der Landkreis engagiere. Das Aufstellen der beiden Ladesäulen sei keine Festlegung auf ewig.

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