Gränzbote

Irndorfer Gemeinderä­te diskutiere­n Haushaltsp­lan

Rat beschließt Erhöhung von Grund- und Gewerbeste­uer und weitere Modernisie­rung der Straßenbel­euchtung

- Von Kornelia Hörburger

IRNDORF - Der Gemeindera­t Irndorf hat am Dienstagab­end den Vorschlag der Verwaltung für den Haushaltsp­lan 2017 beraten. Die Räte haben eine Erhöhung der Hebesätze für Grund- und Gewerbeste­uer beschlosse­n. Der Modernisie­rung der Straßenbel­euchtung mit weiteren 100 energiespa­renden LED-Leuchten hat das Gremium ebenfalls zugestimmt.

Erst in der März-Sitzung wird über den Haushaltsp­lan für das Jahr 2017 abgestimmt, doch der Gemeindera­t hat den Entwurf der Verwaltung bereits jetzt intensiv diskutiert. Da die Einsparung­smöglichke­iten der Gemeinde mittlerwei­le ausgeschöp­ft seien, sahen die Räte nur die Möglichkei­t, die Einnahmen zu steigern. Sie beschlosse­n daher vorab die Erhöhung der Hebesätze: für Grundsteue­r A von 400 auf 450 v.H., für Grundsteue­r B (Grundstück­e) von 320 auf 340 v.H. und für die Gewerbeste­uer von 340 auf 360 v.H..

Verwaltung­sverbandsk­ämmerer Tobias Keller konnte einen ausgeglich­enen Haushaltse­ntwurf vorstellen. Die Gemeinde könne aber die Aufwendung­en für ihren Verwaltung­shaushalt 2017 nicht aus ihren laufenden Einnahmen finanziere­n. Ihr fehlten dazu 74 600 Euro. Die müssten durch eine „umgekehrte Zuführung“aus dem Vermögensh­aushalt ausgeglich­en werden.

Keller erklärte, die für 2017 geplante vollständi­ge Rückzahlun­g des Inneren Darlehens durch den Eigenbetri­eb Wasservers­orgung Irndorf an die Gemeinde könne einmalig in diesem Haushaltsj­ahr die anstehende­n Aufwendung­en abdecken: insgesamt 111 400 Euro zum Ausgleich des Verwaltung­shaushalts, zur Kredittilg­ung sowie für die gesetzlich geforderte Mindestrüc­klage. Die vorhersehb­ar auch 2018 bis 2020 nötigen Zuführunge­n an den Verwaltung­shaushalt müssen dann aber laut Keller durch Vermögensv­eräußerung­en abgedeckt werden. „Auch Sonderhieb­e im Forsthaush­alt und Waldverkau­f dürfen künftig kein Tabuthema sein“, schloss der Kämmerer.

80 Prozent der Ausgaben der Gemeinde (Personalau­sgaben, Umlagen, Verwaltung­saufwand) bezeichnet­e Keller als Fixkosten. Auch die Räte sahen für sich nur wenig Entscheidu­ngsspielra­um. Den Investitio­nen in Friedhof (20 000 Euro), Kindergart­en (20 000) und Rathaus (15 000) stehen 609 000 Euro gegenüber für die verbindlic­he Bereitstel­lung von Infrastruk­tur: Straßenbel­euchtung, Breitband, Kläranlage und Kanalbau.

Nach einer Informatio­nsrunde mit EnBW-Kommunalbe­rater Stephan Einsiedler beschlosse­n die Gemeinderä­te die Modernisie­rung der Straßenbel­euchtung mit weiteren 100 LED-Leuchten. Dank geringer Energie- und Wartungsko­sten sollen sie sich nach zehn Jahren amortisier­t haben. 44 Leuchten sind bereits umgerüstet. In zwei Etappen sollen nun, verteilt auf die Haushaltsj­ahre 2017 und 2018, je 50 neue Leuchten à 25 000 Euro angeschaff­t werden. Die Gemeinde erwartet einen MindestZus­chuss von 20 Prozent. Ob zudem der Einbau von Überspannu­ngsableite­rn erfolgt, wird aufgrund einer Nachfrage aus dem Rat noch geprüft.

Veränderun­gen beim Bauhof

Veränderun­gen wird es im Laufe des Jahres beim Bauhof geben: Fronmeiste­r Franz Alber hört aus Altersgrün­den auf. In nichtöffen­tlicher Sitzung war noch keine Regelung für einen Nachfolger getroffen worden. Die Verwaltung schlug jetzt für die technische Betriebsfü­hrung der Wasservers­orgung einen Vertrag mit der Netzte BW vor. Dabei wären Pauschalko­sten in Höhe von 350 Euro pro Monat entstanden. Bürgermeis­ter Frank wird auf Vorschlag des Gremiums vor einer Beschlussf­assung Vergleichs­angebote einholen.

In nichtöffen­tlicher Sitzung hatte der Irndorfer Gemeindera­t beschlosse­n, den Auftrag für die Breitbandp­lanung an den günstigste­n Anbieter, die SBK-Ingenieurs­gesellscha­ft, zu vergeben.

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FOTO: DPA Der Hebesatz für die Gewerbeste­uer erhöht sich in Irndorf. Das hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n.
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Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r (rechts) reimt sich um Kopf und Kragen. Ein amüsierter Narrenvate­r Martin Schnell und „Bolizist“Gerd Rudolf achten darauf, dass alles seine närrische Ordnung hat.
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