Gränzbote

NSU-Ausschuss vermutet weitere Kommunikat­ionspanne zwischen Behörden

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STUTTGART (tja) - Der NSU-Untersuchu­ngsausschu­ss des Landtags ist einer weiteren Kommunikat­ionspanne zwischen Ermittlung­sbehörden auf der Spur. Das wurde bei einer Sitzung am Freitag in Stuttgart deutlich.

Der Ausschuss untersucht, ob die Rechtsterr­oristen des Nationalso­zialistisc­hen Untergrund­s (NSU) Helfer in Baden-Württember­g hatten. Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos sollen in den Jahren zwischen 2000 und 2007 mehrere Morde begangen haben. Sie hatten vor ihrem Abtauchen in den Untergrund im Jahr 2001 enge Kontakte nach Baden-Württember­g.

„Uns liegen Informatio­nen darüber vor, dass die Telekommun­ikation des NSU ab 1998 von Ermittlern in Thüringen überwacht wurde“, sagte der Vorsitzend­e des Ausschusse­s, Wolfgang Drexler (SPD), am Freitag. Doch offenbar wussten die Beamten, die ab 2012 in BadenWürtt­emberg das NSU-Umfeld im Land ausleuchte­n sollten, nichts davon. Das sagte die ehemalige Leiterin der entspreche­nden Ermittlung­sgruppe

Frau im Kinzigtal getötet – Bekannter verhaftet

HASLACH (lsw) - Eine 36 Jahre alte Frau ist in Haslach im Kinzigtal (Ortenaukre­is) Opfer eines Gewaltverb­rechens geworden. Die Polizei habe einen Tatverdäch­tigen festgenomm­en, teilten die Ermittler am Freitag mit. Der 37 Jahre alte Verdächtig­e stamme aus dem persönlich­en Umfeld der Getöteten. Er wurde den Angaben zufolge wenig später in der Innenstadt des Schwarzwal­dortes – nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt – festgenomm­en. Die Todesursac­he und die Hintergrün­de der Tat waren noch unklar. des Landeskrim­inalamtes am Freitag. Sie war als Zeugin vor den Ausschuss geladen.

Für Drexler ist dies ein weiterer Beleg für fehlende Abstimmung zwischen Behörden der Länder und im Bund. Ende der 1990er-Jahre waren vor allem Zschäpe und Mundlos häufiger im Raum Ludwigsbur­g. Dort besuchten sie Freunde aus der rechtsextr­emen Szene. Deshalb liegt für Drexler nahe, dass es damals auch Telefonate zwischen dem NSU-Trio und Unterstütz­ern in Baden-Württember­g gab. Über diese hätte die Telekommun­ikations-Überwachun­g der Thüringer Ermittler Aufschluss geben können – doch deren Protokolle gelangten wohl nicht in die Hände der Polizei in Baden-Württember­g.

Bereits zuvor hatte eine ähnliche Panne den Ausschuss irritiert. In Thüringen fand die Polizei eine Liste mit Kontakten des NSU, darauf Namen aus Baden-Württember­g. Sie gelangte erst rund zehn Jahre nach ihrem Auftauchen zu Ermittlern des LKA Stuttgart.

Gewerkscha­ft: Polizei könnte Fahrverbot nicht durchsetze­n

STUTTGART (lsw) - Die geplanten Fahrverbot­e zur Verbesseru­ng der Luft in Stuttgart lassen aus Sicht der Deutschen Polizeigew­erkschaft Fragen offen. „Unbeantwor­tet bleibt etwa, wie die Fahrverbot­e durchgeset­zt werden sollen ohne die Blaue Plakette“, sagte Landeschef Ralf Kusterer (Foto: dpa) der Deutschen Presse-Agentur. Personell brauche man hier mit der Polizei nicht zu rechnen. „Wir sind nicht in der Lage, das auch nur ansatzweis­e zu überprüfen und für die Einhaltung zu sorgen“, betonte Kusterer. Die grün-schwarze Landesregi­erung hatte sich darauf geeinigt, ab 2018 an Tagen mit hoher Schadstoff­belastung Teile des Zentrums für die meisten Dieselfahr­zeuge zu sperren.

Baden-Württember­g altert trotz Zuwanderer­n

STUTTGART (KNA) - Baden-Württember­g altert: Seit 1970 ist das Durchschni­ttsalter im Südwesten um mehr als acht Jahre auf 43,2 Jahre (2015) gestiegen, teilte das Statistisc­he Landesamt am Freitag mit. Dennoch hat Baden-Württember­g die jüngste Bevölkerun­g aller Flächenlän­der. Grund für die alternde Gesellscha­ft ist vor allem die stark gestiegene Lebenserwa­rtung und eine geringe Geburtenra­te. Bremsende Wirkung auf die Alterung hat die Zuwanderun­g.

Steuerzahl­erbund warnt Land vor Rentenfond­s

STUTTGART (lsw) - Der Bund der Steuerzahl­er warnt das Land davor, mit Rentenfond­s zu kooperiere­n. Wenn darüber nachgedach­t werde, Rentenfond­s die Sanierung von Landesgebä­uden zu ermögliche­n, werde verdeckte Kreditaufn­ahme erwogen, kritisiert­e der Verband am Freitag. Denn das Land müsste dann das Geld inklusive einer Rendite an den Rentenfond­s zurückzahl­en. Das lehnt der Steuerzahl­erbund ab.

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