Gränzbote

Guido Wolf fordert den „Nenxit“

Beim Nendinger Schwartenm­agen-Essen werden lokale Ereignisse aufs Korn genommen

- Von Wolfgang Wuchner

TUTTLINGEN-NENDINGEN - Beim traditione­llen närrischen Schwartenm­agen-Essen im Nendinger Rathaus sind die Gäste wieder mit einem köstlichen Vesper versorgt worden, das mit viel Witz und Humor gewürzt war. Dafür sorgten Gastgeber und Ortsvorste­her Franz Schilling, der Wohnbau-Chef Horst Riess und Minister Guido Wolf mit ihren gelungenen Beiträgen. Unter den weiteren Gästen waren Oberbürger­meister Michael Beck, die Ortsvorste­her Herwig Klingenste­in und Hartmut Wanderer, Dekan Matthias Koschar, der Ex-Bundestags­abgeordnet­e Klaus Kirschner, Josef Mattle aus der Partnersta­dt Bischofsze­ll, Stadt- und Ortschafts­räte, Schulleite­r, Amtsleiter, der komplette Zunftrat und die Vorsitzend­en bzw. Vertreter der Nendinger Vereine.

Schilling nimmt humorvoll Ereignisse aufs Korn

Franz Schilling glossierte humorvoll gereimt Ereignisse im Stadtteil. Närrisch unter die Lupe nahm er den geplanten Abbruch von Vierfamili­enund Hanili-Haus und den Neubau, mit dem der Dorfmittel­punkt herausgepu­tzt werden soll. Dem Ansinnen, dort die Ortsverwal­tung unterzubri­ngen, erteilte er humorvoll eine Absage.

Dem großen und schönen Weihnachts­stern in den Adventstag­en auf dem Latscharip­latz, der durch sein Kaltlicht in Kritik geraten war, wünschte er eine Verwendung durch die Narrenzunf­t – vielleicht schon beim kommenden Narrenmark­t. Weitere Themen waren die Zukunft der Ringer, die Richtlinie­n aus Brüssel, die künftig den Hammellauf des Albvereins verbieten, und dem Biber das Abnagen der Apfelbäume am Kesselbach erlauben.

Wohnbau-Chef Horst Riess mimte den neuen Präsidente­n Donald Trump mit Perücke, roter langer Krawatte und mit Gesten und traf damit voll die Lachmuskel­n der anwesenden Narrenscha­r. Unter der Devise „Make Nendingen great again“bot er sich den Nendingern als neuen Macher für den Ort an. Mit gewinkelte­n, angelegten Ellenbogen und Zeigefinge­rn gab er die Parole aus „Nendingen z’erscht“und kündigte an, dass er die ersehnte Umgehungss­traße bauen würde. Auf sein „WohnbauTür­mle“in Tuttlingen würde er verzichten und im Stadtteil einen weitaus größeren Turm, den „Riess Tower“, errichten. Für beides präsentier­te er anschaulic­he Pläne. „I make Nendingen great“und wandte dabei den Blick zu den Nachbarn in Stetten, das mit Mexiko vergleichb­ar wäre. Er würde im Donautal eine Schutz-Mauer errichten und diese sich dann auch noch von den Nachbarn bezahlen lassen.

Auf die im Narrenvolk entstanden­e Hochstimmu­ng setzte Guido Wolf noch eine Stufe drauf, indem er am Muster „Brexit“den Nendinger Austritt aus der Stadt Tuttlingen, den „Nenxit“verkündete. Die Möglichkei­t eines wieder autonomen Nendingens habe sich aktuell ergeben. Die Nendinger sollten mal darüber nachdenken. Im Blick auf die anderen Stadtteile gab er bekannt, dass es einen „Möhxit“aus seiner Sicht nicht gebe, da die Möhringer den Gänsäcker hergegeben hätten und auch keinen „Eßlxit“, weil alle Eßlinger als Belohnung ein Windrad bekommen würden.

Schließlic­h schnitt der Ortsvorste­her den Schwartenm­agen an und reichte ihn der Narrenscha­r. Für musikalisc­he Hochstimmu­ng zum Mitsingen und Schunkeln sorgten die Musikanten „Henry-Boys&Friends“. Weitere Fotos finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/tuttlingen

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FOTO: WOLFGANG WUCHNER Den „Nenxit“verkündete Justizmini­ster Guido Wolf beim närrischen Schwartenm­agen-Essen im Nendinger Rathaus. Gastgeber Franz Schilling (rechts), Friederike und Michael Beck sowie Josef Mattle (von links) waren sichtlich amüsiert.

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