Tradition seit 1400 Jahren
Der Aschermittwoch stellt in den christlichen Kirchen seit dem Pontifikat Gregors I. des Großen den Beginn der 40tägigen Fastenzeit dar. Gregor hatte im Jahr 590 den Verzehr „warmblütiger Tiere“untersagt.
Die Bezeichnung Aschermittwoch kommt von dem Brauch, im Gottesdienst am Aschermittwoch die Asche vom Verbrennen der Palmzweige des Vorjahres zu segnen und die Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu bezeichnen. Die Fastenzeit soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte, und auf Ostern vorbereiten. Da die Sonntage der Fastenzeit nicht als Fasttage gelten, ergibt sich eine Gesamtdauer von 46 Tagen, von Aschermittwoch bis Karsamstag. Das Datum des Aschermittwoches wird, wie bei vielen Festen des Kirchenjahres, nach der Osterformel des beweglichen Osterfestes berechnet. Danach ist der Aschermittwoch am 46. Tag vor dem Ostersonntag. Der frühestmögliche Termin ist der 4. Februar, der spätestmögliche der 10. März. Im Jahr 2017 ist es der 1. März. Die Wurzeln des „politischen Aschermittwochs“liegen im 16. Jahrhundert: 1580 trafen sich Bauern erstmals in Vilshofen zum Vieh- und Rossmarkt und feilschten dabei nicht nur über die Preise, sondern diskutierten auch heftig die Themen des Tages. Im Bayern der Nachkriegszeit war es dann die CSU, die den Politischen Aschermittwoch ins Leben rief - mittlerweile laden auch andere Parteien zu solchen Polit-Veranstaltungen in Bierzelt-Atmosphäre ein. Übrigens: So alt wie die Fastenzeit selbst, sind die Versuche, ihr zu entgehen. Jeder Schwabe weiß, dass Maultaschen auch „Herrgottsb’scheißerle“genannt werden, weil man die Fleischfüllung im Nudelteig versteckt; im Mittelalter wurden zudem Fischotter und Biber kurzerhand zum Fisch erklärt und damit zum Essen freigegeben werden. (leu)