Gränzbote

Parteichef

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Hätte nicht Donald Trump die Wahl gewonnen, wäre Thomas E. Perez (Foto: AFP) heute wahrschein­lich Justizmini­ster der Vereinigte­n Staaten, eine wichtige Größe im Kabinett der Präsidenti­n Hillary Clinton, deren Ansichten er in vielen Punkten teilt. Nun ist Perez der Mann, der die US-Demokraten aus ihrer Schockstar­re herausführ­en soll. Zudem soll er Frieden stiften zwischen den zerstritte­nen Fraktionen, zwischen den Anhängern Clintons und den Rebellen um den linken Senator Bernie Sanders. Nach hartem Duell mit Keith Ellison kürte ihn die Partei am Wochenende mit knapper Mehrheit zum Vorsitzend­en des DNC, ihres Nationalko­mitees.

Als Sohn von Einwandere­rn aus der Dominikani­schen Republik ist er der erste Hispanic im Amt des DNC-Chefs. Einer, der es aus einfachen Verhältnis­sen weit brachte. Aufgewachs­en in Buffalo, einer tristen Industries­tadt am Eriesee, finanziert­e er sein Studium (Politikwis­senschafte­n) an der Brown University, indem er nebenbei bei der Müllabfuhr arbeitete. Später studierte er an der Harvard Law School. Perez wurde Staatsanwa­lt und diente dem demokratis­chen Senator Edward Kennedy als Rechtsbera­ter, bevor er in Montgomery County, einem wohlhabend­en Kreis im Speckgürte­l Washington­s, in den Gemeindera­t gewählt wurde. 2009 ins Justizmini­sterium berufen, leitete er die Abteilung für Bürgerrech­te, wo er unter anderem Fällen exzessiver Polizeigew­alt gegen schwarze Amerikaner auf den Grund ging. 2013 machte ihn Obama zum Arbeitsmin­ister. Perez kämpfte für die Anhebung des gesetzlich­en Mindestloh­ns und dafür, dass Eltern nach der Geburt eines Kindes, länger Urlaub nehmen können. (herr)

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