Gränzbote

Irndorfer bringen ihr Schiff auf Kurs

Narren erleben bunten Zunftabend mit Tratsch und Männerball­ett – Tanz bei UV-Licht begeistert

- Von Simon Schneider

IRNDORF - Beim Zunftabend in der Eichfelsen­halle in Irndorf haben am vergangene­n Samstagabe­nd die Fasnetanhä­nger ein buntes Programm erlebt: vom Tanz der Biel-Bocker und dem Bubsheimer Männerball­ett bis hin zu tratschend­en Weibern und einem Tanz unter UV-Licht.

Mit mehr als 250 Irndorfern war die Eichfelsen­halle fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als Zunftmeist­er Jochen Haselmeier die Narren mit einem dreifachen „Biel-Bocker“begrüßte und anschließe­nd an Manuel Wirth übergab, der durch das Programm führte.

Die traditione­llen Narrenfigu­ren wie der „Biel-Bocker“marschiert­en ein und legten einen Tanz auf der Bühne hin. Mit von der Partie war das unheimlich wirkende Hardtweibl­e mit einem dunklen Schleier im Gesicht. Die Bauer-Figur der Irndorfer Narren wirkte ebenso beim Narrentanz mit.

„Die wo monned dass se singe könned“, bestehend aus vier Irndorfer Damen reimten sich über das Irndorfer Dorfgesche­hen um Kopf und Kragen ganz im Sinne der „Schrillen Fehlaperle­n“und erklärten in ihrer Gesangsein­lage mehrfach im Refrain „aber mir roichts wenn i weiß, dass i könnt, wenn i wett“und landeten mit diesem musikalisc­hen Auftritt einen Volltreffe­r beim Publikum, der für viele Lacher sorgte.

Auf hoher See mit der „MS Irndorf“waren wenig später acht Irndorferi­nnen unterwegs, die dabei die Gemeindeve­rwaltung auseinande­rgenommen haben. „Das alte Rathaus renovieren, das sollte halt mal jemand probieren“, denn dann „hätte der Schultes das Zimmer auch ganz für sich allein – dann blieben die Gespräche auch geheim“. Die Mädels sind sich einig, das Dörfchen auf Vordermann zu bringen, denn sie sind überzeugt davon „Internet mit 50 Megabit zu verlegen, ist für Irndorf ein Segen“. Auf Kurs gebracht wäre dann wieder das Schiff – und in Irndorf wieder alles im Griff.

Das Männerball­ett aus Bubsheim reiste mit einem Showtanz an und zeigte, wie man mit Holzstücke­n, verpackt im Rap „Ich und mein Holz“, die Masse begeistert. Nach dieser Darbietung forderten die rund 250 Feierlauni­gen eine Zugabe, die sie prompt bekamen.

Als fester Bestandtei­l des Zunftabend­s tagte das Ruggericht. Hierzu bedarf es neben dem Richter, der „Schreibere“, den nichts ahnenden Jünglingen auch dreier Angeklagte­r. Einer davon war der Irndorfer Promi Ottmar Frick, der vom „hohen Gericht“geladen war und die Geschichte mit seinem Hund und dem Eierlikörk­uchen erklären musste.

UV-Licht-Effekt ist ein Hingucker

Dunkel wurde es beim Auftritt von „Black light“. Die Tänzer waren zunächst komplett weiß bekleitet – inklusive Hut. Durch das UV-Licht waren ihre nun lila leuchtende­n Klamotten der Hingucker des Abends. Sie legten eine tänzerisch­e Showeinlag­e aufs Parkett, während sie dabei ihr Oberteil auszogen und darunter schwarz bekleidet waren. Das hatte den Effekt, dass scheinbar die Hosen und die Hüte alleine tanzten, denn die Oberkörper und die Gesichter waren verschwund­en. So tanzten sie zum Hit von Mark Ronson, „Uptown Funk“. Bei den Gästen löste dieser Auftritt Begeisteru­ng und großen Jubel aus – Zugabe inklusive.

Unter die Partygäste mischte sich auch der ehrenamtli­che Irndorfer Bürgermeis­ter Jürgen Frank, der bei seinem ersten Zunftabend-Besuch der Biel-Bocker mit blauen Haaren und großer Fliege bewies, dass er den richtigen Fasnet-Rhythmus im Blut hat.

Bis in die frühen Morgenstun­den legte DJ Dirk den passenden Sound auf, sodass der Irndorfer Narrenvere­in mit seiner „Biel-Bocker“-Zunft das rund fünfstündi­ge Programm als durchweg gelungen verbuchen kann, bei dem es mit Speisen und Getränken an nichts fehlte. Eine Online-Galerie zum Irndorfer Zunftabend gibt es unter www.schwaebisc­he.de/tuttlingen

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Wohin steuert die MS Irndorf? Dieser Frage gingen die Damen auf den Grund.

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