Irndorfer bringen ihr Schiff auf Kurs
Narren erleben bunten Zunftabend mit Tratsch und Männerballett – Tanz bei UV-Licht begeistert
IRNDORF - Beim Zunftabend in der Eichfelsenhalle in Irndorf haben am vergangenen Samstagabend die Fasnetanhänger ein buntes Programm erlebt: vom Tanz der Biel-Bocker und dem Bubsheimer Männerballett bis hin zu tratschenden Weibern und einem Tanz unter UV-Licht.
Mit mehr als 250 Irndorfern war die Eichfelsenhalle fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als Zunftmeister Jochen Haselmeier die Narren mit einem dreifachen „Biel-Bocker“begrüßte und anschließend an Manuel Wirth übergab, der durch das Programm führte.
Die traditionellen Narrenfiguren wie der „Biel-Bocker“marschierten ein und legten einen Tanz auf der Bühne hin. Mit von der Partie war das unheimlich wirkende Hardtweible mit einem dunklen Schleier im Gesicht. Die Bauer-Figur der Irndorfer Narren wirkte ebenso beim Narrentanz mit.
„Die wo monned dass se singe könned“, bestehend aus vier Irndorfer Damen reimten sich über das Irndorfer Dorfgeschehen um Kopf und Kragen ganz im Sinne der „Schrillen Fehlaperlen“und erklärten in ihrer Gesangseinlage mehrfach im Refrain „aber mir roichts wenn i weiß, dass i könnt, wenn i wett“und landeten mit diesem musikalischen Auftritt einen Volltreffer beim Publikum, der für viele Lacher sorgte.
Auf hoher See mit der „MS Irndorf“waren wenig später acht Irndorferinnen unterwegs, die dabei die Gemeindeverwaltung auseinandergenommen haben. „Das alte Rathaus renovieren, das sollte halt mal jemand probieren“, denn dann „hätte der Schultes das Zimmer auch ganz für sich allein – dann blieben die Gespräche auch geheim“. Die Mädels sind sich einig, das Dörfchen auf Vordermann zu bringen, denn sie sind überzeugt davon „Internet mit 50 Megabit zu verlegen, ist für Irndorf ein Segen“. Auf Kurs gebracht wäre dann wieder das Schiff – und in Irndorf wieder alles im Griff.
Das Männerballett aus Bubsheim reiste mit einem Showtanz an und zeigte, wie man mit Holzstücken, verpackt im Rap „Ich und mein Holz“, die Masse begeistert. Nach dieser Darbietung forderten die rund 250 Feierlaunigen eine Zugabe, die sie prompt bekamen.
Als fester Bestandteil des Zunftabends tagte das Ruggericht. Hierzu bedarf es neben dem Richter, der „Schreibere“, den nichts ahnenden Jünglingen auch dreier Angeklagter. Einer davon war der Irndorfer Promi Ottmar Frick, der vom „hohen Gericht“geladen war und die Geschichte mit seinem Hund und dem Eierlikörkuchen erklären musste.
UV-Licht-Effekt ist ein Hingucker
Dunkel wurde es beim Auftritt von „Black light“. Die Tänzer waren zunächst komplett weiß bekleitet – inklusive Hut. Durch das UV-Licht waren ihre nun lila leuchtenden Klamotten der Hingucker des Abends. Sie legten eine tänzerische Showeinlage aufs Parkett, während sie dabei ihr Oberteil auszogen und darunter schwarz bekleidet waren. Das hatte den Effekt, dass scheinbar die Hosen und die Hüte alleine tanzten, denn die Oberkörper und die Gesichter waren verschwunden. So tanzten sie zum Hit von Mark Ronson, „Uptown Funk“. Bei den Gästen löste dieser Auftritt Begeisterung und großen Jubel aus – Zugabe inklusive.
Unter die Partygäste mischte sich auch der ehrenamtliche Irndorfer Bürgermeister Jürgen Frank, der bei seinem ersten Zunftabend-Besuch der Biel-Bocker mit blauen Haaren und großer Fliege bewies, dass er den richtigen Fasnet-Rhythmus im Blut hat.
Bis in die frühen Morgenstunden legte DJ Dirk den passenden Sound auf, sodass der Irndorfer Narrenverein mit seiner „Biel-Bocker“-Zunft das rund fünfstündige Programm als durchweg gelungen verbuchen kann, bei dem es mit Speisen und Getränken an nichts fehlte. Eine Online-Galerie zum Irndorfer Zunftabend gibt es unter www.schwaebische.de/tuttlingen