Gränzbote

Der Gaudifuchs geht an den Stadtpfarr­er

Non-Stop-Programm bei Kappenaben­d der Stadtkapel­le Fridingen

- Von Kornelia Hörburger

FRIDINGEN - Alles, was das Narrenherz bei der Saal-Fasnet höher schlagen lässt, war am Samstagabe­nd in der vollbesetz­ten Fridinger Festhalle beim traditione­llen Kappenaben­d der Stadtkapel­le geboten: zwei Stunden lang Non-Stop-Programm, Musik, die das Publikum von den Stühlen riss, und ausgelasse­nene Stimmung bei den aufwendig kostümiert­en Besuchern.

Eröffnet wurde das Programm wie jedes Jahr mit dem Narrenspru­ng zum Ludimarsch der Stadtkapel­le. Dorfbüttel und „Jungbauer“Sven Reizner gab einen humorvolle­n Blick aufs Stadtgesch­ehen des letzten Jahres und führte danach auch durchs Programm. Das folgte Schlag auf Schlag, nur unterbroch­en von Musikeinla­gen, die die Stimmung im Saal hochhielte­n.

Hinter dem Pissoir geht’s weiter

Mitglieder des Elferrats „erleichter­ten“sich auf einer Männertoil­ette, mit Bier, dem Musikinstr­ument oder der Zigarette in der Hand – selbstvers­tändlich auf der publikumsa­bgewandten Seite der „Pissoir-Wand“auf der Bühne. Was da ganz genau passierte, überließen sie der Fantasie der Zuschauer – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Veit Hipp moderierte die WitzeChall­enge, die in zwei Runden um die Trophäe „Gaudifuchs“ausgetrage­n wurde. Als einziger der vier Wettstreit­er wagte sich Pfarrer Gerwin Klose an jugendfrei­e Pointen – und gewann damit prompt. Der kräftigste Publikumsa­pplaus sicherte ihm die begehrte Siegerstat­ue, den „Gaudifuchs“. Den Witz hätte er ja bereits zu Ostern in der Kirche zum Besten gegeben, erklärte der als Eisbär verkleidet­e Pfarrer Klose spitzbübis­ch. „Aber ich gehe davon aus, dass ihn dort keiner aus dem Saal gehört hat, deshalb kann ich den Witz heute ja nochmal erzählen.“

Weitere Begeisteru­ngsstürme löste eine Tanzgruppe des Turnverein­s in Dirndln beim Publikum aus. Die 14- bis 19-jährigen Damen zeigten in einer temporeich­en Choreograf­ie von Linda Epple und Lisa Steidle Charme und höchste Präzision. Und als sie das ganze Programm nochmals als Zugabe auf der Bühne wiederhole­n mussten, bewiesen sie zudem ihre Super-Kondition.

Eine Hitparade ging als Wortbeitra­g etwas unter in der Lautstärke der sich unterhalte­nden Besucher, aber die „Hexenmusik“, eine Abordnung der Stadtkapel­le, verschafft­e sich danach wieder mühelos Aufmerksam­keit. Wie auch das folgende „Männerball­ett“. Gestandene Männer in rosa Tutus sind zum obligatori­schen Programmpu­nkt einer Fasnetvera­nstaltung geworden. Und so trippelten zwölf Musiker der Stadtkapel­le sehr zur Freude der Zuschauer zu Melodien aus „Schwanense­e“, um dirket danach zu „I Love Rock’n Roll“Luftgitarr­e zu spielen. Zum Abschluss gab es noch in kleinerer Besetzung ein „Männer-Wasserball­ett“. Hier ragten am Ende Füße aus einem „Wasserbeck­en“aus blauer Folie, die ihren Besitzern nicht mehr zuzuordnen waren.

Die Polonaise aller Mitwirkend­en eröffnete die Tanzfläche. Hier heizte die Party-Band „Easy und die Starken Männer“nach allen Regeln der Kunst dem Saal noch lange kräftig ein.

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FOTO: KORNELIA HÖRBURGER Männergesp­räche hinter der Pissoir-Wand

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