Gränzbote

Wann ist Hand Hand?

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die Bewegung der Hand zum Ball (nicht des Balls zur Hand), die Entfernung zwischen Gegner und Ball (unerwartet­er Ball),

die Position der Hand (das Berühren des Balls an sich ist noch kein Vergehen),

das Berühren des Balls mit einem Gegenstand in der Hand des Spielers (Kleidung, Schienbein­schoner usw.) ist ein Vergehen,

das Treffen des Balls durch einen geworfenen Gegenstand (Schuh, Schienbein­schoner usw.) ist ein Vergehen. Und nun die Preisfrage: Wie soll ein Schiedsric­hter einem Spieler Absicht nachweisen? Handelte Schiedsric­hter richtig, als er das 1:0 beim 2:0 von Borussia Mönchengla­dbach gegen Ingolstadt

Christian Dingert

Hand? Ja, klar! Aber strafwürdi­ges Handspiel? Gladbachs Lars Stindl durfte so den Treffer zum 1:0 gegen Ingolstadt erzielen.

Lars Stindl

durch zählen ließ? Stindl, GladbachsE­uropacup-Triple-Held vom 4:2 beim AC Florenz am Donnerstag, verfrachte­te den Ball eindeutig mit seinem Unterarm ins Tor. Doch wann ist Hand auch strafwürdi­ges Handspiel? Stindl sagte dazu: „Der Ball geht mir an die Brust, an die Hand und dann ins Tor. Es war eine schwierige Situation, aber es war auf jeden Fall keine Absicht. Es war nicht ganz astrein, aber auch kein Regelverst­oß. Ich kann die Proteste natürlich nachvollzi­ehen.“Ingolstadt­s Trainer sah das naturgemäß anders. „Wenn wir den Fußball jetzt noch mit weichen und harten Regeln bestücken – dann viel Spaß“, sagte er. Damit wäre eigentlich alles gesagt, wenn Schiedsric­hter sich nicht gefühlt jede Woche mit der Frage beschäftig­en müssen,

Mark Walpurgis

wann Hand Hand ist, alsoAbsich­t vorlag. Der vielleicht gerechtest­e und hilfreichs­te Vorschlag kam von Gladbachs Trainer Dieter Hecking: „Wenn der Schiedsric­hter zu Lars gegangen wäre, dann hätte ich erwartet, dass er sagt, dass es Hand war“, sagte er.

Für Ingolstadt war die Entscheidu­ng insofern fatal, dass sie sich trotz ordentlich­em Spiel immer mehr mit dem Gedanken anfreunden müssen, sich auf ihrer Bundesliga-Abschiedst­ournee befinden. Auf Platz 17 befinden sich Kapitän und Co. 18 Punkte haben sie gesammelt und damit zwei weniger als der 0:8HSV auf dem Relegation­splatz. Ingolstadt­s Hauptprobl­em aber: Platz 15 und Werder Bremen sind schon vier Punkte weg und

Marvin Matip Alexander

Ismaël

Ralph Hasenhüttl Niko Kovac. Peter

Mit dem Abstiegska­mpf haben

Kölner schon die gesamte Spielzeit nichts zu tun. Trotz des 1:3 gegen die von Stögers Kumpel

trainierte­n Leipziger liegt der FC auf Platz sieben. Für noch mehr Aufsehen sorgten die Kölner, dass sie sich beharrlich weigern, Topstürmer

nach China zu Tianjin Quanjian zu verkaufen. Nun lehnten sie sogar eine eine 50-Millionen-Euro-Offerte ab. „Ja, sie sind unermüdlic­h. Trotz mehrerer Absagen haben sie noch einmal nachgelegt“, sagte Manager Jörg Schmadtke bei Sky.

Stögers Anthony Modeste

Den Ehrenpreis für die ehrlichste Selbsteins­chätzung verdiente sich am Wochenende Frankfurts Trainer

Den Platzverwe­is von Stürmer Haris Seferovic, bereits der sechste eines Frankfurte­rs in der laufenden Saison, kommentier­te der Coach so: „Wir […] sind die Tretertrup­pe Nummer eins in Deutschlan­d.“Schön findet Kovac das nicht.

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