Gränzbote

„Aktive und passive Fonds sind wichtig“

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● RAVENSBURG Passive, an der Börse gehandelte Fonds – sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs) – machen aktiv gemanagten Fonds immer mehr Konkurrenz. Im Gespräch mit Gerd Hübner erklärt Anton Vetter (Foto: OH) von der BV & P Vermögens AG warum beide Fondsgattu­ngen ihre Berechtigu­ng haben.

Herr Vetter, wo liegen die Grenzen aktiv gemanagter Fonds?

Aus meiner Erfahrung heraus gelingt es nur wenigen Fondsmanag­ern, große Standardin­dizes wie zum Beispiel den DAX zu schlagen. Diese Märkte gelten als sehr effizient und deshalb ist es dort schwierig, durch aktives Management eine höhere Rendite zu erzielen. ETFs, die solche Indizes eins zu eins abbilden, sind aufgrund niedrigere­r Kosten für Anleger sehr oft die bessere Wahl.

Lohnen sich aktiv gemanagte Fonds dann überhaupt noch?

Anleger sollten sich im Klaren sein, dass sie mit einem ETF die Wertentwic­klung des Index bekommen, nicht mehr und nicht weniger. Es gibt jedoch weniger effiziente Märkte, in denen aktive Manager mit entspreche­nder Expertise durchaus einen Mehrwert erzielen können. Das gilt zum Beispiel für Teile der Schwellenl­änder oder im Bereich Hochzinsan­leihen.

Was gilt es bei der Auswahl von ETFs zu beachten?

Anleger müssen sich den Index, den ein ETF abbildet, genau ansehen, damit sie sich keine ungewollte­n Klumpenris­iken ins Depot holen. Schließlic­h können Indizes zum Beispiel viele Banken oder viele Rohstofffi­rmen beinhalten. Ob das jeder möchte, muss er sich im Vorfeld genau überlegen. Dazu kommen Preisunter­schiede zwischen den ETFs, die es zu beachten gilt. Und es gibt exotische Produkte wie Hebel-ETFs, die die Wertentwic­klung des Index um einen Faktor X nachvollzi­ehen, von denen Anleger besser die Finger lassen.

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