Nina soll die Bürger warnen
Landkreis spricht sich für Verwendung einer Warn-App aus
TUTTLINGEN - Hochwasser, Brände, Amokläufe: Über besondere Schadenslagen sind viele Bürger meist nicht umgehend informiert. Das will der Landkreis Tuttlingen ändern. Die Verwaltung schlug im Ausschuss für Technik und Umwelt vor, künftig die Notfall-Informationsund Nachrichten-App (Nina) zu verwenden.
„Die App kann die Information über eine Gefahr liefern“, sagte Stefan Helbig. Mit Nina sei aber „der Königsweg auch noch nicht gefunden“worden, schränkte der Erste Landesbeamte des Landkreises Tuttlingen ein. Allerdings müsse Nina gegenüber anderen Warn-Apps, beispielsweise Katwarn oder Biwapp, als „vorzugswürdig bezeichnet“ werden, heißt es in der Ausschussvorlage.
Der Vorteil von Nina – der zukünftige Kreisbrandmeister Andreas Narr hatte die Systeme im Rahmen seiner Ausbildung untersucht – sei, dass es im Gegensatz zu den anderen Software-Anwendungen bereits an das mobile Warnsystem des Bundes (Mowas) angebunden sei. Zudem sei das System, da es durch Steuergelder finanziert worden ist, kostenfrei nutzbar.
Damit können, selbst wenn die App installiert ist, aber nicht alle Bürger erreicht werden. Mit einem Weckeffekt etwa durch eine SMS wäre man bei Nina noch nicht weitergekommen, sagte Helbig. In diesem Bereich wären Katwarn und Biwapp besser, zeigte die Untersuchung von Narr.
Hans-Peter Bensch (FDP) meinte, dass man den fehlenden SMSVersand noch einmal anmahnen sollte. Zudem würde sich ein Blick über die Landesgrenzen lohnen. „In der Schweiz und Frankreich, das wissen wir durch unsere Partnerstädte Bex und Draguignan, gibt es Warnsysteme, die auch funktionieren.“
Weckfunktion per Lautsprecher
Die Weckfunktion müsste über Lautsprecherwagen erfolgen. „Die Weck-Möglichkeiten haben wir durch das Abschalten der Sirenen aus der Hand gegeben“, so Helbig.
Die konkrete Warn- und Informationsmöglichkeit gelte es, so steht es in der Vorlage, gemeinsam mit den Feuerwehren im Landkreis Tuttlingen noch abzustimmen.