Viel Frauenpower im Frühjahr
Konzerte mit Pop, Folk und Metal stehen zur Auswahl
BERLIN (dpa) - Zum Frühlingsbeginn kehren gleich mehrere, zuletzt in Vergessenheit geratene, deutsche Bands und Solokünstler zurück auf die Bühne. Doch der März bringt auch Neues in die deutschen Konzerthäuser. Zu den größten internationalen Stars, die im März in Deutschland spielen, gehört ein schottischer Fußballfan.
Amy Macdonald
Die schottische Musikerin ist seit zehn Jahren erfolgreich im Geschäft, doch auch sie wird noch dann und wann nervös – zum Beispiel wenn sie Bundestrainer Joachim Löw im Publikum entdeckt. „Ich dachte mir ,Oh Gott, da steht dieser großartige Fußballtrainer und er tanzt zu meiner Musik und singt meine Texte’“, erinnert sich die 29-Jährige an die Begegnung. Löw ist bekennender Fan der Singer-Songwriterin und lud den Fußballfan Macdonald auch schon mal zu einem Spiel der DFB-Elf gegen Schottland ein. Im März hat der Nationaltrainer die nächste Gelegenheit, die talentierte und erfolgreiche Sängerin live zu erleben. Vier Jahre nach ihrem letzten Studioalbum „Life in A Beautiful Light“, das wie alle ihre drei Alben bisher in Deutschland Platinstatus erreichte, tourt die folkige Popsängerin mit ihrem neuen Langspieler „Under Stars“. Station macht Amy Macdonald am 15. März in der Tonhalle München.
Korn
Die Band um Jonathan Davis heizt ihren Fans schon seit 1993 ein. Seitdem legten die Mitbegründer des Nu Metal verlässlich alle zwei bis drei Jahre ein neues Studioalbum vor. Mit „Untouchables“schafften die Kalifornier 2002 endgültig auch hierzulande den Durchbruch und erklommen die Spitze der deutschen Albumcharts. Mit ihren düsteren Texten trifft Korn den Nerv vieler frustrierter Jugendlicher, der facettenreiche Gesang von Sänger und Dudelsackspieler Jonathan Davis, der vom wimmernden Weinen bis zum aggressiven Gebrüll so ziemlich jede menschliche Emotion zu vertonen vermag, ist legendär. Metal-Fans können die Band am 24. März in der Schleyerhalle Stuttgart und am 2. April im Zenith in München erleben.
Yvonne Catterfeld
Die 37-Jährige brauchte lange, um in der Musikwelt ernst genommen zu werden. Vielleicht lag das daran, dass sie ihre ersten Songs von Dieter Bohlen produzieren ließ, vielleicht auch an ihrer Rolle in der RTL-Soap „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“. Dabei widmete sich die gebürtige Erfurterin schon viel früher der Musik als dem Schauspiel. Heute, knapp 16 Jahre nach ihrem Debüt bei „GZSZ“und 14 Jahre nach ihrer ersten Single, hat sie sich in beiden Künsten einen Namen gemacht. Ein Selbstläufer wurde die Karriere der Popsängerin jedoch nicht. Das jüngste ihrer sechs Albumcharts, „Lieber so“von 2013, kam erst so richtig beim Publikum an, als Catterfeld 2015 in Xavier Naidoos TV-Show „Sing mein Song – das Tauschkonzert“daraus sang. Die Fans dankten ihr die Erinnerung und kauften die Platte zwei Jahre nach Veröffentlichung zurück in die Charts. Nun erscheint Catterfelds siebtes Studioalbum „Guten Morgen Freiheit“. Am 14. März tritt sie im Capitol Mannheim auf, am 27. März im Deutschen Theater in München.
Wallis Bird
Die ersten zwei Lebensjahre von Wallis Bird deuteten nicht unbedingt auf eine große Musikerkarriere hin: Mit nur einem Jahr riss der Irin ein Rasenmäher alle Finger der linken Hand ab, nur vier konnten wieder angenäht werden. Davon lässt man sich in Irland jedoch nicht vom Musizieren abbringen – zum zweiten Geburtstag schenkte ihr Vater Wallis eine Gitarre. Die Musikwelt dankt es ihm. Kritiker vergleichen ihre Stimme mit Janis Joplin und Eva Cassidy, Fans sind begeistert vom irisch-elektronischen Gitarrensound und der Energie, die Bird auf die Bühne bringt und die regelmäßig Gitarrensaiten reißen lässt. Ihr Repertoire reicht von sanften A-Capella-Stücken bis hin zu rockigen Tanznummern. Mit „Home“legte die Wahlberlinerin im Herbst 2016 ihr sechstes Album vor, mit dem sie ab sofort unterwegs ist. Die Tour führt sie zum Beispiel am 20. April ins Jazzhaus nach Freiburg, am 21. April in den Kulturladen Konstanz, am 22. April in den Spielboden im österreichischen Dornbirn und am 23. April ins Roxy nach Ulm.