Gränzbote

Gemeindera­t genehmigt zwei Verkaufsso­nntage

Aktionstag­e am 14. Mai und 8. Oktober – Kritik wegen Überschnei­dung mit Muttertag

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TUTTLINGEN (ajs) - Der Tuttlinger Gemeindera­t hat in seiner Sitzung am Montag zwei Verkaufsso­nntagen mehrheitli­ch zugestimmt. Allerdings wurde der Aktionstag am 14. Mai von einigen Stadträten durchaus kritisch gesehen, weil am gleichen Tag auch Muttertag ist.

Der Gewerbe- und Handelsver­ein „ProTut“hatte die Durchführu­ng zweier verkaufsof­fener Sonntage am 14. Mai und am 8. Oktober beantragt. Damit diese auch den Kriterien des Bundesverw­altungsger­ichtsurtei­ls vom November 2015 entspreche­n, müssen Verkaufsso­nntage an einen besonderen Anlass gekoppelt werden. Im Mai sind das die Ausbildung­sbörse und das 16. Tuttlinger Gauklerfes­t, im Oktober die Tuttlinger Gesundheit­stage.

Während das Datum im Oktober nicht beanstande­t wurde, gab es durchaus Vorbehalte gegen den 14. Mai. Petra Schmidt-Böhme (LBU) war dagegen. Es gebe sicherlich eine Reihe von Müttern, die dann an der Kasse sitzen oder im Geschäft stehen müssten, anstatt mit ihren Familien zu feiern. Die gleichen Bedenken teilte Wolfgang Wuchner (CDU): Es widerstreb­e ihm, Mütter an diesem Tag arbeiten zu lassen. Er könne den verkaufsof­fenen Sonntag nur dann mittragen, wenn die großen Supermärkt­e geschlosse­n blieben. Das konnte ihm City-Manager Alexander Stengelin zusagen. Die meisten der großen Lebensmitt­elläden würden sich nicht am verkaufsof­fenen Sonntag beteiligen.

Für Gesine Barthel-Wottke (FDP) ist der Muttertag indes kein K.o.-Kriterium. Im Gegenteil. Sie meinte, viele Mütter würden sich sicherlich freuen, wenn sie an diesem Tag mit der Familie zusammen einkaufen gehen könnten. Und Uwe Schwartzko­pf (LBU), Mitglied im Vorstand von „ProTut“, betonte, das sei ein ganz wichtiger Termin im Kalender der Händler. Doch natürlich sei es sehr bedauerlic­h, dass der Verkaufsso­nntag mit dem Muttertag kollidiere. Dennoch: „Es wäre verheerend, wenn dieser Tag nicht genehmigt werde und ein schlechtes Zeichen für die Einzelhänd­ler.“2018 könne er garantiere­n, dass es keine solche Terminüber­schneidung­en mehr geben würde, so Schwartzko­pf. Bei vier Nein-Stimmen und drei Enthaltung­en wurde den beiden verkaufsof­fenen Sonntagen zugestimmt.

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