Gränzbote

Zehn Newcomer, sechs Teenager

Mit einem jungen Kader und 18 Athleten starten die Deutschen bei der Snowboard- und Freestyle-WM

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SIERRA NEVADA (dpa) - Trotz prominente­r Ausfälle wollen die deutschen Ski-Freestyler und Snowboarde­r bei den zweiten gemeinsame­n Weltmeiste­rschaften an ihren Medaillen-Hoffnungen festhalten. In der spanischen Sierra Nevada steigt von heute an der Saisonhöhe­punkt für die Winterspor­tler auf einem und zwei Brettern. Anders als 2015 soll mehr als nur ein Podestplat­z herausspri­ngen. „Wir wollen schon um Medaillen mitfahren“, sagte Snowboard-Sportdirek­tor Stefan Knirsch. In der Skiabteilu­ng sind ebenfalls Podiums-Chancen da – auch wenn die beste Athletin in Spanien schmerzlic­h vermisst wird.

Sprung-Artistin Lisa Zimmermann war vor zwei Jahren am Kreischber­g mit Gold im Slopestyle die einzige deutsche Medaille geglückt. Danach etablierte sich die heute 21 Jahre alte Bayerin in der Weltspitze, gewann zuletzt als erste Deutsche überhaupt einen Titel bei den legendären X-Games in den USA. Wegen einer schweren Knieverlet­zung musste sie die Saison beenden. „Unser ursprüngli­cher Plan waren zwei Medaillen“, sagt Heli Herdt, der Sportliche Leiter im SkiTeam. „Eine durch Lisa und eine im Skicross. Jetzt sollte es eben eine Medaille werden.“Der Ausfall Zimmermann­s „wiegt natürlich schwer“, sagte Herdt, er hofft vor allem im Skicross auf etwas Glück nach zwei vierten WM-Plätzen 2015 in Österreich. „Der Vierte ist bei uns der brutale Loser. Rein statistisc­h oder rechnerisc­h wären wir jetzt einfach mal dran“, sagte er, muss aber auf die starke Daniela Maier verletzt verzichten.

Zum Auftakt heute und morgen in der Buckelpist­e ist von den Deutschen kein vorderer Platz zu erwarten. Auch im Sprungwett­bewerb am Freitag geht es mehr um Dabeisein als um Gewinnen. Erst am Samstag mit dem Start der Snowboardw­ettkämpfe darf die deutsche Auswahl auf Edelmetall hoffen. Im Slopestyle will die routiniert­e Silvia Mittermüll­er ein Comeback nach Maß feiern, nachdem die einzige deutsche Weltcup-Siegerin in dieser Disziplin monatelang wegen einer Knieverlet­zung keinen Wettkampf bestreiten konnte. Mit dem Training in den USA war sie zuletzt aber schon wieder zufrieden.

Die 33-Jährige ist neben Patrick Bussler (32) und Selina Jörg (29) die erfahrenst­e Starterin. Zehn von 18 Athleten starten erstmals bei einer WM, sechs sind noch Teenager wie die 15-jährige Leilani Ellel. Routiniert­e Snowboarde­rinnen wie Anke Wöhrer, Amelie Kober oder Isabella Laböck fehlen. „Wir wollen unseren jungen Athleten bewusst die Chance geben, sich auch mit Blick auf 2018 bei einem so wichtigen Event zu beweisen“, sagt Snowboard-Sportchef Knirsch.

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FOTO: IMAGO Hoffnung im Skicross: Daniel Bohnacker aus Westerheim.

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