Uber bekommt Roboterwagen-Erlaubnis für Kalifornien
Fahrdienst-Vermittler legt Streit mit Behörden bei – Kontrolleure mit App-Attrappe getäuscht
SAN FRANCISCO (dpa) - Uber darf nach dem Einlenken im Streit mit der Verkehrsbehörde nun doch seine Roboterwagen in Kalifornien testen. Der Fahrdienst-Vermittler bekam die Erlaubnis, zunächst zwei selbstfahrende Autos auf die Straße zu bringen. Zunächst sollen damit keine Fahrgäste befördert werden.
Uber hatte im Dezember seine Roboterwagen in San Francisco ohne spezielle Erlaubnis der Behörden auf die Straße geschickt. Der Chef von Ubers Roboterwagen-Programm, Anthony Levandowski, argumentierte, in den Autos werde ein Mitarbeiter am Steuer benötigt, der die Fahrt überwache und bei Bedarf eingreife. Technisch gesehen seien sie also mit Assistenz-Systemen unterwegs. Die kalifornische Verkehrsbehörde ließ das nicht gelten und annullierte die Kennzeichen der 16 Uber-Fahrzeuge. Über 20 Unternehmen – darunter Google, Mercedes oder die chinesische Internet-Firma Baidu – holten sich solche Genehmigungen für ihre Roboterwagen.
Uber hat zudem eingeräumt, dass Behörden-Mitarbeitern zum Teil eine manipulierte Version seiner App aufgetischt wurde. Bei dem sogenannten „Greyballing“sieht die App für die betroffenen Nutzer echt aus, ist aber nicht funktionsfähig. Im Fall von Uber etwa werden Autos eingeblendet, die gar nicht da sind, und kein Wagen kann bestellt werden. AppAnbieter greifen zu dem Verfahren zum Beispiel, um zu verhindern, dass Konkurrenten ihre Dienste ausforschen oder sabotieren.
Wie die „New York Times“berichtete, griff Uber zum „Greyballing“, um von Aufsehern nicht beim regelwidrigen Betrieb erwischt zu werden. Dem Bericht zufolge betrieb Uber dabei in vielen neuen Märkten einen großen Aufwand, um die Behörden-Mitarbeiter zu identifizieren und ihnen falsche Inhalte in die App einzuspielen.