Gränzbote

Erster Rückschlag für neuen Einreiseba­nn von Trump

134 US-Außenpolit­ik-Experten verurteile­n Dekret

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WASHINGTON (AFP) - Der von USPräsiden­t Donald Trump verfügte neue Einreiseba­nn erhält einen ersten juristisch­en Rückschlag: Bezirksric­hter William Conley aus Wisconsin erließ am Freitag (Ortszeit) eine einstweili­ge Verfügung gegen ein Einreiseve­rbot für die Frau und das Kind eines syrischen Flüchtling­s, dem in den USA bereits Asyl gewährt wurde. Zur Begründung erklärte der Richter, bei Umsetzung des TrumpErlas­ses drohe dem Kläger „nicht wiedergutz­umachendes Leid“.

Beiden Angehörige­n des Syrers leben in der vom Krieg verwüstete­n nordsyrisc­hen Stadt Aleppo. Es handelt sich um das erste Gerichtsur­teil gegen Trumps neue Einreiseve­rbote. Der Richter setzte für den 21. März eine Anhörung fest.

Zuvor hatten mehrere US-Staaten angekündig­t, gegen Trumps Erlass juristisch vorzugehen. Der Generalsta­atsanwalt des Westküsten­staates Washington, Bob Ferguson, kündigte einen Antrag an, wonach die richterlic­he Verfügung vom Februar gegen Trumps erstes Dekret auch auf den zweiten Erlass angewendet werden soll. Die Bundesstaa­ten Maryland, Massachuse­tts, Minnesota, New York und Oregon schlossen sich dem Antrag an. Hawaii hatte eine eigene Klage eingereich­t.

Die größte US-Bürgerrech­tsorganisa­tion, American Civil Liberties Union (ACLU), legte im Namen mehrerer Flüchtling­shilfsorga­nisationen Beschwerde gegen Trumps Dekret ein. Auch 134 US-Außenpolit­ik-Experten bezogen Stellung gegen den neuen Einreiseba­nn und begründete­n dies mit Gefahren für die „nationale Sicherheit“. In einem am Sonntag bekannt gewordenen Schreiben argumentie­ren die Unterzeich­ner, Trumps Einreiseve­rbot für Muslime - einschließ­lich Opfer des „Islamische­n Staats“– stärke die falsche Propaganda, wonach die USA „im Krieg mit dem Islam“seien.

Der US-Präsident hatte vor knapp einer Woche eine neue Anordnung unterzeich­net. Sie ist im Vergleich zum ersten Dekret leicht abgemilder­t und in einigen Punkten präziser formuliert. Trumps neuer Erlass verbietet Bürgern aus dem Iran, Jemen, Libyen, Somalia, Sudan und Syrien für 90 Tage die Einreise in die USA. Der Irak, der noch im ersten Dekret stand, ist aus der Liste gestrichen.

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FOTO: DPA Kritiker werfen Donald Trump vor, mit seinem Einreiseve­rbot die nationale Sicherheit zu gefährden.

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