Gränzbote

Mischlings­bärin Tips nach Ausbruch erschossen

Noch immer ist unklar, wie das Tier das Gehege im Osnabrücke­r Zoo verlassen hat

- Von Janet Binder

OSNABRÜCK (dpa) - Der Schrecken im Zoo Osnabrück dauerte zehn Minuten. Besucher sahen am Samstag die Mischlings­bärin Tips außerhalb des Geheges herumlaufe­n und alarmierte­n die Mitarbeite­r. Die Besucher wurden daraufhin in Tierhäuser­n in Sicherheit gebracht. Als Tips einen Mitarbeite­r bedroht habe, habe sie erschossen werden müssen, sagte Zoodirekto­r Michael Böer am Sonntag.

Noch immer ist unklar, wie die Bärin aus ihrem Gehege entkommen konnte. Das Tier legte eine Strecke von rund hundert Metern über das Löwenronde­ll bis zur Klammeraff­enanlage zurück. Auf dem Weg brachte sie eine Mitarbeite­rin zu Fall. Als Tips danach eindeutige Angriffsge­bärden gegen einen Mitarbeite­r gemacht habe, habe sie getötet werden müssen. „Sie drohte nicht, sondern bereitete sich auf einen Angriff vor“, sagt Böer. In dieser Situation hätten die Mitarbeite­r keine Wahl gehabt. Die Wirkung einer Betäubung aus einem Narkosegew­ehr hätte erst nach 10 bis 20 Minuten eingesetzt. Nicht nur die Zoomitarbe­iter, auch die Besucher seien in Gefahr gewesen. Zu dem Zeitpunkt waren rund 4000 Besucher im Tierpark.

Tips war zusammen mit ihrem Bruder Taps ein Besucherli­ebling. Vor mehr als zehn Jahren waren verschiede­ne Bärenarten in einem Gehege gehalten worden. Dass ein Eisbär mit einer Braunbärin Nachkommen zeugen würde, hätten die Tierpflege­r damals nicht für möglich gehalten. Nach der Geburt der Geschwiste­r Tips und Taps 2004 wurden die Arten sofort getrennt.

 ?? FOTO: DPA ?? Die Mischlings­bärin Tips zu Lebzeiten bei der Fischmahlz­eit.
FOTO: DPA Die Mischlings­bärin Tips zu Lebzeiten bei der Fischmahlz­eit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany