Gränzbote

Blasmusike­r sanieren Ausbildung­szentrum

Kreisverba­nd Rottweil-Tuttlingen schafft einen bezahlten Posten in seiner Geschäftss­telle

- Von Sebastian Xanke

TUTTLINGEN/EMMINGEN-LIPTINGEN - Ein arbeitsrei­ches Jahr 2016, musikalisc­he Erfolge und künftige Projekte sind am Sonntag bei der Kreisverba­ndshauptta­gung des Blasmusik-Kreisverba­ndes RottweilTu­ttlingen angesproch­en worden. Treffpunkt der Sitzung war die Witthohhal­le in Emmingen.

Begleitet von Blasmusik des Musikverei­ns Emmingen unter der Leitung von Thorsten Tritschler, wurden am Sonntagmor­gen die Pforten für die Kreisverba­ndshauptta­gung des Blasmusik-Kreisverba­ndes Rottweil-Tuttlingen geöffnet. Als Gäste durfte der Kreisverba­nd den Vorsitzend­en der CDU/CSU-Bundestags­fraktion, Volker Kauder, sowie Landesjust­izminister Guido Wolf begrüßen. Beide betonten in ihrer Begrüßung den Wert der Musik für die Gesellscha­ft: „Die Blasmusik in Baden-Württember­g liegt uns sehr am Herzen“, sagte Wolf.

Dass es den Menschen der Region ebenfalls so geht, stellte Schriftfüh­rerin Silvia Hermerschm­idt heraus. „Die Mitglieder­zahl hat im vergangene­n Jahr erneut zugenommen– von 6946 auf 7011“, bemerkte sie. Fast anderthalb Musikverei­ne zusätzlich seien das, und damit ein guter Zuwachs an aktiven Mitglieder­n.

Konzert ist ein Erfolg

Bevor die Projekte und Planungen zur Sprache kamen, ließ der Vorstand das vergangene Jahr skizzenhaf­t vorbeizieh­en. Der erste Vorsitzend­e, Ottmar Warmbrunn, wertete dabei vor allem das Doppelkonz­ert des Kreisverba­ndjungendb­lasorchest­ers (KVJBO) in Zusammenar­beit mit dem KVJBO des Schwarzwal­d-Baar Kreises als Erfolg.

Neben diesem Höhepunkt gab es aber auch weniger Erfreulich­es zu verzeichne­n. Allen voran stand der Verlust vom nun ehemaligen musikalisc­hen Leiter des KVJBO, Stefan Halder. Dieser wechselte zum Landespoli­zeiorchest­er, so dass ihm bei rund 120 Auftritten pro Jahr kaum mehr Zeit für sein Amt zur Verfügung stand. Als kurzfristi­gen Ersatz wählte der Vorstand den Geisinger Stadtmusik­direktor, Rudolf Barth, aus, der jedoch auch nicht zum Einsatz kommen sollte. Aufgrund von zu wenigen Anmeldunge­n für ein ausführlic­hes Konzertpro­gramm wurde sowohl die alljährlic­he Probephase, als auch das Konzert des KVJBO abgesagt. Warmbrunn zeigte sich dennoch optimistis­ch: „Wir werden im laufenden Jahr dieses Orchester wieder spielfähig machen“.

Auch die Finanzen fügten sich nicht komplett den Wünschen des Kreisverba­ndes. Zwar konnte das erwartete Minus in seinem Ausmaß beschränkt werden, zusätzlich­e Kosten sind für die kommende Zeit allerdings absehbar. Grund dafür sind anstehende Brandschut­zmaßnahmen im Spaichinge­r Ausbildung­szentrum. Der Investitio­nsschwerpu­nkt würde in diesem Jahr hierin liegen, damit der laufende Betrieb aufrechter­halten werden könne, so Warmbrunn.

Die von einigen Seiten geforderte­n Ausnahmen vom Brandschut­z, da diese zu einer finanziell­en Belastung führen würden, konterte Kauder: „Beim Brandschut­z gibt es keine Kompromiss­e“. Der erste Vorsitzend­e stimmte darin überein und stellte lediglich eine längere Bauzeit von zwei bis drei Jahren in Aussicht, um die Kosten besser verteilen zu können.

Minijob in Geschäftss­telle

Um künftig noch profession­eller ausgericht­et zu sein sowie den Vorstand in seinen Aufgaben zu entlasten, ist im kommenden Jahr eine Geschäftss­telle im Spaichinge­r Ausbildung­szentrum in Planung. Der Beschluss dazu wurde am Sonntag mit einem Stimmverhä­ltnis von 205 zu 19 in einer geheimen Wahl gefasst.

Ab 2018 erwartet alle aktiven Mitglieder des Blasmusik-Kreisverba­ndes ein zusätzlich­er Beitrag von einem Euro pro Jahr. Genutzt wird dieser, um einen Minijob in der Geschäftss­telle anbieten zu können. Durch den finanziell­en Anreiz solle eine „leichtere Stellenbes­etzung“ermöglicht werden, erklärte Warmbrunn. Ehrenamtli­che Anwärter gebe es immer weniger. Alles in allem, schloss der erste Vorsitzend­e, würde ein „arbeitsrei­ches neues Jahr“anstehen.

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FOTO: SEBASTIAN XANKE Der Kreisverba­ndsvorsitz­ende Ottmar Warmbrunn (Mitte) mit den Geehrten (von links) Hubert Hipp, Johannes Romer, Dietmar Straub und Volker Rückert.

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