Blasmusiker sanieren Ausbildungszentrum
Kreisverband Rottweil-Tuttlingen schafft einen bezahlten Posten in seiner Geschäftsstelle
TUTTLINGEN/EMMINGEN-LIPTINGEN - Ein arbeitsreiches Jahr 2016, musikalische Erfolge und künftige Projekte sind am Sonntag bei der Kreisverbandshaupttagung des Blasmusik-Kreisverbandes RottweilTuttlingen angesprochen worden. Treffpunkt der Sitzung war die Witthohhalle in Emmingen.
Begleitet von Blasmusik des Musikvereins Emmingen unter der Leitung von Thorsten Tritschler, wurden am Sonntagmorgen die Pforten für die Kreisverbandshaupttagung des Blasmusik-Kreisverbandes Rottweil-Tuttlingen geöffnet. Als Gäste durfte der Kreisverband den Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, sowie Landesjustizminister Guido Wolf begrüßen. Beide betonten in ihrer Begrüßung den Wert der Musik für die Gesellschaft: „Die Blasmusik in Baden-Württemberg liegt uns sehr am Herzen“, sagte Wolf.
Dass es den Menschen der Region ebenfalls so geht, stellte Schriftführerin Silvia Hermerschmidt heraus. „Die Mitgliederzahl hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen– von 6946 auf 7011“, bemerkte sie. Fast anderthalb Musikvereine zusätzlich seien das, und damit ein guter Zuwachs an aktiven Mitgliedern.
Konzert ist ein Erfolg
Bevor die Projekte und Planungen zur Sprache kamen, ließ der Vorstand das vergangene Jahr skizzenhaft vorbeiziehen. Der erste Vorsitzende, Ottmar Warmbrunn, wertete dabei vor allem das Doppelkonzert des Kreisverbandjungendblasorchesters (KVJBO) in Zusammenarbeit mit dem KVJBO des Schwarzwald-Baar Kreises als Erfolg.
Neben diesem Höhepunkt gab es aber auch weniger Erfreuliches zu verzeichnen. Allen voran stand der Verlust vom nun ehemaligen musikalischen Leiter des KVJBO, Stefan Halder. Dieser wechselte zum Landespolizeiorchester, so dass ihm bei rund 120 Auftritten pro Jahr kaum mehr Zeit für sein Amt zur Verfügung stand. Als kurzfristigen Ersatz wählte der Vorstand den Geisinger Stadtmusikdirektor, Rudolf Barth, aus, der jedoch auch nicht zum Einsatz kommen sollte. Aufgrund von zu wenigen Anmeldungen für ein ausführliches Konzertprogramm wurde sowohl die alljährliche Probephase, als auch das Konzert des KVJBO abgesagt. Warmbrunn zeigte sich dennoch optimistisch: „Wir werden im laufenden Jahr dieses Orchester wieder spielfähig machen“.
Auch die Finanzen fügten sich nicht komplett den Wünschen des Kreisverbandes. Zwar konnte das erwartete Minus in seinem Ausmaß beschränkt werden, zusätzliche Kosten sind für die kommende Zeit allerdings absehbar. Grund dafür sind anstehende Brandschutzmaßnahmen im Spaichinger Ausbildungszentrum. Der Investitionsschwerpunkt würde in diesem Jahr hierin liegen, damit der laufende Betrieb aufrechterhalten werden könne, so Warmbrunn.
Die von einigen Seiten geforderten Ausnahmen vom Brandschutz, da diese zu einer finanziellen Belastung führen würden, konterte Kauder: „Beim Brandschutz gibt es keine Kompromisse“. Der erste Vorsitzende stimmte darin überein und stellte lediglich eine längere Bauzeit von zwei bis drei Jahren in Aussicht, um die Kosten besser verteilen zu können.
Minijob in Geschäftsstelle
Um künftig noch professioneller ausgerichtet zu sein sowie den Vorstand in seinen Aufgaben zu entlasten, ist im kommenden Jahr eine Geschäftsstelle im Spaichinger Ausbildungszentrum in Planung. Der Beschluss dazu wurde am Sonntag mit einem Stimmverhältnis von 205 zu 19 in einer geheimen Wahl gefasst.
Ab 2018 erwartet alle aktiven Mitglieder des Blasmusik-Kreisverbandes ein zusätzlicher Beitrag von einem Euro pro Jahr. Genutzt wird dieser, um einen Minijob in der Geschäftsstelle anbieten zu können. Durch den finanziellen Anreiz solle eine „leichtere Stellenbesetzung“ermöglicht werden, erklärte Warmbrunn. Ehrenamtliche Anwärter gebe es immer weniger. Alles in allem, schloss der erste Vorsitzende, würde ein „arbeitsreiches neues Jahr“anstehen.