Rietheim-Weilheim hält mit – ohne Erfolg
Handball: Gute Leistung der Landesliga-Herren wird gegen Pfullingen II nicht belohnt
TUTTLINGEN - Für die überregionalen Handball-Mannschaften aus dem Landkreis Tuttlingen ist es kein gutes Wochenende gewesen. Einzig die Landesliga-Männer der HSG Fridingen/Mühlheim waren siegreich.
Württembergliga Frauen TV Reichenbach - HSG Fridingen/ Mühlheim 30:24 (17:9).
Frank Rohrmeier ist sich ein wenig wie in einer Achterbahn vorgekommen. Immer wieder kämpfte sich seine ersatzgeschwächte HSG nach klaren Rückständen in Reichenbach heran, um die Wende im Spiel dann doch nicht zu schaffen. „Wir haben ein vernünftiges Spiel gemacht“, sagte der Trainer der Donautälerinnen.
Einziges Manko: Fridingen/ Mühlheim scheiterte zu oft, an Reichenbachs Torfrau Carolin Strohmeier. „Sie war wirklich gut und hat einiges abgewehrt“, lobte Rohrmeier. Nach dem 1:0 durch Tanja Seiffert, der einizigen Gästeführung, war Reichenbachs Torhüterin in den ersten zehn Minuten nur noch zweimal zu bezwingen.
„Die Mannschaft war im Spiel, wir hatten nur zuviele Fehlwürfe“, so Rohrmeier, der die Partie in seiner Analyse fast durchgehend in zehnminütige Abschnitte aufteilte. Nach dem 3:8 (10.) kämpfte sich die HSG auf 9:12 heran (21.), um zur Pause mit acht Treffern zurückzuliegen (7:19). Bis zur 40. Minute kamen die Gäste wieder auf 17:20 heran, die Wende gelang nicht mehr.
Trotz der Niederlage lobte Rohrmeier die Moral und den Zusammenhalt der Mannschaft. Andere Teams wären bei hohen Rückständen möglicherweise auseinandergebrochen. Obwohl die Meisterschaft bei fünf Punkten Rückstand entschieden scheint („Heiningen wird es wohl machen“), will die HSG „keine Spannung verlieren. Wir greifen so gut es geht, oben an“, sagt Rohrmeier. Tore: Maier (6/1), Frankenstein (5), Maurer, Seiffert (je 4), K. Marquardt (3), Stuwe, Rebholz (je 1).
Landesliga Frauen TSV Neuhausen/Fildern - HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen 19:18 (9:8).
Die mehrwöchige Pause in der Landesliga war der HSG anzumerken. „Wir sind ganz schwer ins Spiel gekommen“, meinte NTWTrainerin Zeljana Pfeffer, der vor allem das Offensivspiel wenig Freude bereitete.
„Die Leistung in der Abwehr war gut. 19 Gegentore – das ist in Ordnung. Aber mit 18 Toren kann man kein Spiel gewinnen“, sagte Pfeffer, die die Leichtigkeit im Spiel der HSG NTW vermisste. „Wir standen uns im Angriff selbst im Weg“, haderte sie. Anstatt in der Bewegung zu kreuzen und aus dem Rückraum zu werfen, verhedderte sich die Gäste-Offensive in ihren Spielzügen. „Das waren zu viele technische Fehler.“
Trotzdem hätte Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen mit zwei Punkten nach Hause fahren können. In der letzten Minute sind die Gäste beim Stand von 18:18 im Ballbesitz. Doch anstatt den Siegtreffer zu markieren, schlägt der Ball gegen Ende der Spielzeit im eigenen Tor ein. „Ich bin ein wenig deprimiert. So ein Spiel muss man gewinnen“, meinte Pfeffer.
Tore: Schwarz (6/4), Epple (4), Esslinger, Beiswenger, Riester (alle 2), Huber, Haunschild (je 1).
TV Rottenburg - HSG Baar 28:22 (15:8).
Zur Halbzeit war die Partie zu Ungunsten der HSG eigentlich schon entschieden. Die Gastgeberinnen, die das Hinspiel nur knapp 23:22 gewonnen hatten, lagen immer in Führung und bauten den Vorsprung über 5:1 und 11:4 zum Halbzeitstand aus. Nach dem Seitenwechsel kam die HSG zwar bis drei Tore heran (17:14). Für den vierten Punktgewinn in der Saison reichte es aber dennoch nicht. Tore: Kratt (6), Spehar (5/2), Schuler (4), C. Marquardt (3), Lebioda, Irion (je 2).
Landesliga Herren HSG Rietheim-Weilheim - VfL Pfullingen II 26:29 (13:13).
Mit dem erhofften Punktgewinn im Abstiegskampf hat es für die HSG gegen den Dritten aus Pfullingen nicht gereicht. Dennoch gab es Anerkennung für eine starke Leistung von RietheimWeilheim. „Das Publikum hat beim Abschiedsapplaus der Mannschaft nach dem Spiel reagiert und ebenfalls zahlreich geklatscht. Jeder hat erkannt, dass die Mannschaft gekämpft hat“, freute sich Gunter Haffa, Co-Trainer und sportlicher Leiter in Rietheim-Weilheim.
Aus seiner Sicht wären die ersten 30 Minuten die „beste Halbzeit“seit Wochen gewesen. „Wir haben eine gute, präsente Abwehr gestellt“, sagte Haffa. Das 13:13 zur Pause war verdient. Umso ärgerlicher war es, dass sich die Mannschaft zu Beginn des zweiten Durchgangs innerhalb von wenigen Minuten um den Lohn brachte. „In der Zeit zwischen der 33. und 38. Minute haben wir das Spiel verloren“, bilanzierte er.
Nach dem 15:16-Anschlusstreffer von Florian Wenzler zogen die Gäste auf 20:15 davon. Technische Fehler, überhastete Aktionen im Angriff und das Auslassen von Tempogegenstößen sorgten für den Rückstand. Zwar bot Rietheim-Weilheim in der Folge weiter Paroli. Als die Abwehr umgestellt wurde, kamen die Gastgeber auch noch auf drei Tore (19:22) heran. Pfullingen II ließ sich den Sieg aber nicht mehr nehmen.
Trotz der Niederlage steht die HSG weiter auf einem Nichtabstiegsplatz. „Wir haben gesehen, dass wir mithalten können. Die gute Leistung nehmen wir in die Trainingswoche mit. Wir haben es weiter selbst in der Hand und noch genug Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen“, so Haffa. Tore: Aicher (8/1), Huber (5), Hermle, Storz (je 4), Wenzler (3/2), Haag, M. Marquardt (je 1).
SG Nebringen/Reusten - HSG Fridingen/Mühlheim 25:38 (8:21).
Zehn Minuten hat es gedauert, ehe die Angriffsmaschinerie des Tabellenführers in Gäufelden auf Hochtouren lief. Nach dem 5:5 setzten sich die Gäste aber bis zur Pause schon klar ab und kamen zu einem eindeutigen Sieg. Aus Sicht von Gästetrainer Mike Novakovic sei es normal, dass sein Team die Anlaufzeit gebraucht hätte. Schließlich wird in der Halle der SG ohne Harz gespielt. „Das sind dramatische Unterschiede. Ich habe früher ohne Harz auch lächerlich ausgesehen“, konnte Novakovic mitfühlen.
Zwiespältig fiel seine Analyse aus. Die erste Halbzeit sei gut gewesen. Vom zweiten Durchgang habe er sich mehr versprochen. „Wir haben den Vorsprung von 13 Toren gehalten. Aber eigentlich dürfen wir nicht unentschieden spielen in der zweiten Hälfte, sondern müssen noch fünf, sechs Tore drauflegen“, sagte Novakovic, der angesichts des Erfolges die Leistungsunterschiede vor und nach der Pause nicht überbewerten wollte.
Ein Lob gab es neben Torwart Andreas Epple auch für Christoph Hermann, der mit zehn Toren bester Werfer seiner Mannschaft war. Tore: Hermann (10), D. Hipp (7/1), Efinger (6/3), F. Hipp (4/1), Schick (4), Fritz, Merk, Parlak (alle 2), Rabus (1).