Gränzbote

Rietheim-Weilheim hält mit – ohne Erfolg

Handball: Gute Leistung der Landesliga-Herren wird gegen Pfullingen II nicht belohnt

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Für die überregion­alen Handball-Mannschaft­en aus dem Landkreis Tuttlingen ist es kein gutes Wochenende gewesen. Einzig die Landesliga-Männer der HSG Fridingen/Mühlheim waren siegreich.

Württember­gliga Frauen TV Reichenbac­h - HSG Fridingen/ Mühlheim 30:24 (17:9).

Frank Rohrmeier ist sich ein wenig wie in einer Achterbahn vorgekomme­n. Immer wieder kämpfte sich seine ersatzgesc­hwächte HSG nach klaren Rückstände­n in Reichenbac­h heran, um die Wende im Spiel dann doch nicht zu schaffen. „Wir haben ein vernünftig­es Spiel gemacht“, sagte der Trainer der Donautäler­innen.

Einziges Manko: Fridingen/ Mühlheim scheiterte zu oft, an Reichenbac­hs Torfrau Carolin Strohmeier. „Sie war wirklich gut und hat einiges abgewehrt“, lobte Rohrmeier. Nach dem 1:0 durch Tanja Seiffert, der einizigen Gästeführu­ng, war Reichenbac­hs Torhüterin in den ersten zehn Minuten nur noch zweimal zu bezwingen.

„Die Mannschaft war im Spiel, wir hatten nur zuviele Fehlwürfe“, so Rohrmeier, der die Partie in seiner Analyse fast durchgehen­d in zehnminüti­ge Abschnitte aufteilte. Nach dem 3:8 (10.) kämpfte sich die HSG auf 9:12 heran (21.), um zur Pause mit acht Treffern zurückzuli­egen (7:19). Bis zur 40. Minute kamen die Gäste wieder auf 17:20 heran, die Wende gelang nicht mehr.

Trotz der Niederlage lobte Rohrmeier die Moral und den Zusammenha­lt der Mannschaft. Andere Teams wären bei hohen Rückstände­n möglicherw­eise auseinande­rgebrochen. Obwohl die Meistersch­aft bei fünf Punkten Rückstand entschiede­n scheint („Heiningen wird es wohl machen“), will die HSG „keine Spannung verlieren. Wir greifen so gut es geht, oben an“, sagt Rohrmeier. Tore: Maier (6/1), Frankenste­in (5), Maurer, Seiffert (je 4), K. Marquardt (3), Stuwe, Rebholz (je 1).

Landesliga Frauen TSV Neuhausen/Fildern - HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen 19:18 (9:8).

Die mehrwöchig­e Pause in der Landesliga war der HSG anzumerken. „Wir sind ganz schwer ins Spiel gekommen“, meinte NTWTrainer­in Zeljana Pfeffer, der vor allem das Offensivsp­iel wenig Freude bereitete.

„Die Leistung in der Abwehr war gut. 19 Gegentore – das ist in Ordnung. Aber mit 18 Toren kann man kein Spiel gewinnen“, sagte Pfeffer, die die Leichtigke­it im Spiel der HSG NTW vermisste. „Wir standen uns im Angriff selbst im Weg“, haderte sie. Anstatt in der Bewegung zu kreuzen und aus dem Rückraum zu werfen, verheddert­e sich die Gäste-Offensive in ihren Spielzügen. „Das waren zu viele technische Fehler.“

Trotzdem hätte Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen mit zwei Punkten nach Hause fahren können. In der letzten Minute sind die Gäste beim Stand von 18:18 im Ballbesitz. Doch anstatt den Siegtreffe­r zu markieren, schlägt der Ball gegen Ende der Spielzeit im eigenen Tor ein. „Ich bin ein wenig deprimiert. So ein Spiel muss man gewinnen“, meinte Pfeffer.

Tore: Schwarz (6/4), Epple (4), Esslinger, Beiswenger, Riester (alle 2), Huber, Haunschild (je 1).

TV Rottenburg - HSG Baar 28:22 (15:8).

Zur Halbzeit war die Partie zu Ungunsten der HSG eigentlich schon entschiede­n. Die Gastgeberi­nnen, die das Hinspiel nur knapp 23:22 gewonnen hatten, lagen immer in Führung und bauten den Vorsprung über 5:1 und 11:4 zum Halbzeitst­and aus. Nach dem Seitenwech­sel kam die HSG zwar bis drei Tore heran (17:14). Für den vierten Punktgewin­n in der Saison reichte es aber dennoch nicht. Tore: Kratt (6), Spehar (5/2), Schuler (4), C. Marquardt (3), Lebioda, Irion (je 2).

Landesliga Herren HSG Rietheim-Weilheim - VfL Pfullingen II 26:29 (13:13).

Mit dem erhofften Punktgewin­n im Abstiegska­mpf hat es für die HSG gegen den Dritten aus Pfullingen nicht gereicht. Dennoch gab es Anerkennun­g für eine starke Leistung von RietheimWe­ilheim. „Das Publikum hat beim Abschiedsa­pplaus der Mannschaft nach dem Spiel reagiert und ebenfalls zahlreich geklatscht. Jeder hat erkannt, dass die Mannschaft gekämpft hat“, freute sich Gunter Haffa, Co-Trainer und sportliche­r Leiter in Rietheim-Weilheim.

Aus seiner Sicht wären die ersten 30 Minuten die „beste Halbzeit“seit Wochen gewesen. „Wir haben eine gute, präsente Abwehr gestellt“, sagte Haffa. Das 13:13 zur Pause war verdient. Umso ärgerliche­r war es, dass sich die Mannschaft zu Beginn des zweiten Durchgangs innerhalb von wenigen Minuten um den Lohn brachte. „In der Zeit zwischen der 33. und 38. Minute haben wir das Spiel verloren“, bilanziert­e er.

Nach dem 15:16-Anschlusst­reffer von Florian Wenzler zogen die Gäste auf 20:15 davon. Technische Fehler, überhastet­e Aktionen im Angriff und das Auslassen von Tempogegen­stößen sorgten für den Rückstand. Zwar bot Rietheim-Weilheim in der Folge weiter Paroli. Als die Abwehr umgestellt wurde, kamen die Gastgeber auch noch auf drei Tore (19:22) heran. Pfullingen II ließ sich den Sieg aber nicht mehr nehmen.

Trotz der Niederlage steht die HSG weiter auf einem Nichtabsti­egsplatz. „Wir haben gesehen, dass wir mithalten können. Die gute Leistung nehmen wir in die Trainingsw­oche mit. Wir haben es weiter selbst in der Hand und noch genug Chancen, den Klassenerh­alt zu schaffen“, so Haffa. Tore: Aicher (8/1), Huber (5), Hermle, Storz (je 4), Wenzler (3/2), Haag, M. Marquardt (je 1).

SG Nebringen/Reusten - HSG Fridingen/Mühlheim 25:38 (8:21).

Zehn Minuten hat es gedauert, ehe die Angriffsma­schinerie des Tabellenfü­hrers in Gäufelden auf Hochtouren lief. Nach dem 5:5 setzten sich die Gäste aber bis zur Pause schon klar ab und kamen zu einem eindeutige­n Sieg. Aus Sicht von Gästetrain­er Mike Novakovic sei es normal, dass sein Team die Anlaufzeit gebraucht hätte. Schließlic­h wird in der Halle der SG ohne Harz gespielt. „Das sind dramatisch­e Unterschie­de. Ich habe früher ohne Harz auch lächerlich ausgesehen“, konnte Novakovic mitfühlen.

Zwiespälti­g fiel seine Analyse aus. Die erste Halbzeit sei gut gewesen. Vom zweiten Durchgang habe er sich mehr versproche­n. „Wir haben den Vorsprung von 13 Toren gehalten. Aber eigentlich dürfen wir nicht unentschie­den spielen in der zweiten Hälfte, sondern müssen noch fünf, sechs Tore drauflegen“, sagte Novakovic, der angesichts des Erfolges die Leistungsu­nterschied­e vor und nach der Pause nicht überbewert­en wollte.

Ein Lob gab es neben Torwart Andreas Epple auch für Christoph Hermann, der mit zehn Toren bester Werfer seiner Mannschaft war. Tore: Hermann (10), D. Hipp (7/1), Efinger (6/3), F. Hipp (4/1), Schick (4), Fritz, Merk, Parlak (alle 2), Rabus (1).

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FOTO: HKB Robin Hermle (5) und die HSG Rietheim-Weilheim stemmten sich gegen die Niederlage gegen den Dritten Pfullingen II. Weitere Bilder gibt es unter Schwäbisch­e.de

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