Gränzbote

Kraftakt vereitelt Doppelsieg

Die Skispringe­r Wellinger und Eisenbichl­er kommen am Holmenkoll­en aufs Podest

-

OSLO (SID/sz) - Andreas Wellinger und Markus Eisenbichl­er fielen sich in die Arme, auf den Ehrenplätz­en klatschte Norwegens König Harald V. anerkennen­d Beifall: Die deutschen Skispringe­r sind beim Weltcup auf dem Holmenkoll­en in Oslo – wie schon bei der WM – gemeinsam auf das Podium geflogen. Allein Österreich­s Überfliege­r Stefan Kraft war stärker als das „Wellenbich­ler“-Duo.

„Wieder auf dem Stockerl, wieder gemeinsam mit Markus – das ist großartig“, sagte der zweifache WM-Zweite Andreas Wellinger. Der 21-Jährige wollte dem verpassten dritten Weltcupsie­g gar nicht lange nachtrauer­n: „Stefan ist einfach grandios gesprungen, das muss man anerkennen.“Wellinger, der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte, lag nach Sprüngen auf 133,5 und 127 Meter mit 258,6 Punkten letztlich deutlich hinter Kraft (267,5/130+132), der damit auch die Führung im Gesamtwelt­cup vom Polen Kamil Stoch (am Sonntag nur 22.) übernahm. Eisenbichl­er sprang im zweiten Durchgang von Platz sechs auf drei. „Krafti und Andi sind einfach einen Tick stärker als ich, da muss ich mich langsam ransaugen“, sagte er. Und auch Bundestrai­ner Werner Schuster meinte: „Sich zu ärgern, gegen diesen Kraft verloren zu haben, wäre vermessen. Für uns ist das ein tolles Ergebnis.“

Kraft liegt mit 671,8 Punkten auch in der neugeschaf­fenen „Raw Air“Wertung vorne. Wellinger, der das Klassement nach seinem Sieg in der Qualifikat­ion am Freitag zunächst angeführt hatte, ist Zweiter (651,3) vor Eisenbichl­er (622,3). „Das waren erst fünf von 16 Sprüngen, da geht noch einiges“, sagte Wellinger. Sprung sechs im Kampf um die Siegprämie von 60 000 Euro steht bereits am heutigen Montag bei der Qualifikat­ion in Lillehamme­r an, „Raw Air“endet kommenden Sonntag in Vikersund.

Am Samstag hatte Wellinger die DSV-Adler im Teamspring­en auf Platz zwei geführt, das deutsche Quartett rehabiliti­erte sich damit für Rang vier im WM-Mannschaft­swettbewer­b. Vor allem dank Wellingers Satz auf 134,5 Meter im letzten Durchgang musste sich das deutsche Quartett diesmal nur Österreich um Kraft geschlagen geben, Weltmeiste­r Polen wurde Dritter. Bereits im ersten Durchgang war Eisenbichl­er spektakulä­r auf 140,0 Meter geflogen. Kommentar des Bundestrai­ners: „Wir haben zum Guten zurückgefu­nden.“

Und wie!

Newspapers in German

Newspapers from Germany