Gränzbote

Landtags-Innenaussc­huss diskutiert über Erstaufnah­me in Sigmaringe­n

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STUTTGART (kab) - Der Innenaussc­huss des badenwürtt­embergisch­en Landtags hat sich am Mittwoch mit den Zuständen in der Landeserst­aufnahmeei­nrichtung (LEA) für Flüchtling­e in Sigmaringe­n befasst – vor allem mit den Problemen, die dort untergebra­chte Asylbewerb­er aus Marokko bereiten. „Ich würde eine anerkannte Risikogrup­pe nicht an so einer struktursc­hwachen Stelle unterbring­en“, sagte der FDPAbgeord­nete Ulrich Goll nach der Sitzung der „Schwäbisch­en Zeitung“. Sein Vorschlag: Problemati­sche Asylsuchen­de dort unterbring­en, wo es eine gute Sicherheit­sinfrastru­ktur gibt – also eher in Städten.

Manuel Hagel (CDU) nennt dies eine „Scheindeba­tte“und sagt: „Das verlagert nur die Probleme und schafft eher zusätzlich­e Risiken in verdichtet­en Räumen.“Er verwies auf die vielen bereits getroffene­n Maßnahmen zur Entspannun­g. Von den ursprüngli­ch 90 Marokkaner­n seien nur noch 71 am Standort untergebra­cht, und zwar in einem separaten Gebäude. Die weiteren seien entweder in Haft, oder in einer Anschlussu­nterbringu­ng der Landkreise. Zudem wurde bei der Polizei eine eigene Ermittlung­sgruppe für Straftaten in Zusammenha­ng mit den Asylbewerb­ern eingericht­et.

Daniel Lede-Abal (Grüne) betont, dass er die Bestrebung­en der Regierung begrüßt, mithilfe von Streetwork­ern einen besseren Austausch zwischen Bewohnern und Bürgern zu erreichen. In der LEA Meßstetten habe das Erfolge erzielt.

Anspannung in der LEA wie in der Stadt hatten zuletzt marokkanis­che Bewohner verursacht, die wiederholt wegen Diebstähle­n und Gewalt auffällig wurden. Allein in den ersten zwei Monaten des Jahres musste die Polizei rund 100-mal zur LEA ausrücken. Zum Vergleich: Zwischen Mitte Februar 2016 und Ende des Jahres kam es laut Innenminis­terium zu 382 Einsätzen in der LEA.

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FOTO: DPA Ulrich Goll

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