Tiroler Trio überzeugt nicht ganz
Ganes spielt erstmals im großen Saal der Stadthalle – Die Band singt ihre Songs in der Sprache Ladinisch
TUTTLINGEN - Drittes Konzert in Tuttlingen und zum dritten Mal gestiegene Besucherzahlen – die Band Ganes hat am Sonntag erstmals im großen Saal der Stadthalle gespielt; für die ersten beiden Gastspiele hatte der kleine noch gereicht. Ganz zu überzeugen vermochte das Südtiroler Trio nicht.
„An Chunta Che“(„Man erzählt, dass…“) heißen die aktuelle CD und das Live-Programm dazu – Songs über Sagen und Märchen aus der oberitalienischen Heimat der drei Frauen (plus einem Gastmusiker), die nach wie vor fast ausschließlich in der seltenen Sprache Ladinisch singen. Das sind schon sehr schräge, durchaus absurde Erzählstücke, die sie da in Lieder gebracht haben; leider klang der Abend am Sonntag doch etwas gleichförmig; so richtig wollte der Funke nicht überspringen.
Ganes – zwei Schwestern und ihre Cousine – machen Folkpop mit Weltmusik-Einsprengseln. Da sind die traditionellen Instrumente wie die Violine oder das Hackbrett; auf der Bühne stehen aber auch ein Laptop und Keyboards, von denen viele Elemente des Konzerts einfach abgerufen werden können – manchmal so sehr, dass der Playback-Anteil doch zu groß wird, um echt zu wirken.
Vor allem aber bietet die SongReihenfolge, die kaum über Midtempo hinaus geht, zu wenig Abwechslung.
Die Stimmen der drei Sängerinnen überzeugen dagegen mit Fülle und Charakter, nicht zuletzt, wenn sie an den Bühnenrand treten und (fast) unplugged und a-cappella singen. Und auch ihre eigenen instrumentalen Beiträge sind technisch top gesprochen und gut austariert.
Ganes stehen für samtige und sanfte Klänge – um so mehr überraschen sie dann im Zugabenblock mit einem veritablen und englisch gesungenen Pop-Kracher, „Bang Bang“, der den Saal schnell auf die Beine bringt. Aber eben mit einem untypischen und fast schon groben Stück und erst am Schluss – ein bisschen mehr Action hätte man sich vorher schon gewünscht.