Gränzbote

So können sich Kinder schützen

Der Aldinger Selbstschu­tz-Experte Erkan Mete gibt Tipps für Kinder und Eltern

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ALDINGEN (pm/sz) - Der Aldinger Lehrer für Selbstschu­tz, Erkan Mete, plädiert dafür, Kindern spielerisc­h beizubring­en, wie sie sich gegen erwachsene Täter präventiv schützen können. Anlass sieht Mete in dem Fall Marcel H. aus Herne.

Laut Mete nutze ein Täter immer eine Strategie, die sich in eine von 15 Kategorien einteilen lässt, um ein Kind von A nach B zu bringen. Wie im Fall von Herne, appelliere der Täter oft an die Hilfsberei­tschaft eines Kindes. „Nach dem Weg oder nach Hilfe fragen, um die verlorene Katze zu finden oder, wie in diesem Fall, dabei behilflich sein, eine Leiter aufzustell­en, sei eine typische Strategie“, sagt Mete.

Das Kind müsse wissen, dass Hilfsberei­tschaft geschätzt werde, aber auch dass es nicht in Ordnung sei, wenn ein Erwachsene­r ein Kind um Hilfe bittet, ohne dass ein Familienmi­tglied dabei ist, meint Mete. Eltern sollten ihrem Kind beibringen, einem Erwachsene­n zu entgegnen: „Einen Moment, ich hole einen Erwachsene­n, der Ihnen/Dir behilflich sein kann.“

Wenn ein Auto beispielsw­eise anhält, und der Insasse ein Kind nach dem Weg fragt, solle das Kind „zwei große Schritte zurück machen und aus sicherer Entfernung zuhören“. Das Kind solle außerdem bereit sein in die entgegenge­setzte Richtung – am besten zu einer Wohnungstü­r – und zu rennen, wenn der Fahrer plötzlich aussteigt. Mete plädiert sogar dafür diese Situation als Eltern mit dem eigenen Kind durchzuspi­elen. „Eine neue Art Fangen zu spielen. Ist Ihr Kind schneller an der nächsten Haustüre, als Sie aus dem Auto aussteigen können, um Ihr Kind zu fangen?“Wichtig sei es, dies spielerisc­h anzugehen, das Kind solle auf keinen Fall eine Furcht dabei entwickeln.

Mete glaubt, dass Eltern dies auch ohne ein profession­elles Coaching schaffen können. Aus eigener Erfahrung könne er sagen, dass es den Kindern sogar Spaß mache, solche Szenen durchzuspi­elen. „Es ist sehr wichtig, dass diese Spiele den Kindern Wissen vermitteln sollen, ohne Angst, Zweifel oder Misstrauen in ihnen zu wecken.“Es sei vor allem die Aufgabe der Eltern, ihre Kindern auf solche Situatione­n vorzuberei­ten, glaubt Mete.

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Erkan Mete ist Kampfsport- Selbstvert­eidigungst­rainer.
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