Ein weiterer Tuttlinger Leuchtturm
Der Grundstein für das Innovations- und Forschungszentrum wird am Mittwoch gelegt
Grundstein für das Innovations- und Forschungszentrum wird gelegt.
TUTTLINGEN - Der Grundstein für das Innovations- und Forschungszentrum am Hochschulcampus Tuttlingen der Fachhochschule Furtwangen (IFC) ist am Mittwoch gelegt worden. Rund elf Millionen Euro wird der Bau verschlingen, bis der neue Leuchtturm in der Region im kommenden Jahr eröffnet wird.
Das Ziel des IFC sei es laut Oberbürgermeister Michael Beck, den Forschungsschwerpunkt und den Industriestandort zu stärken. „Mit dem neuen Gebäude ist die Hochschule auf dem Sprung, sich weiterzuentwickeln. Das ist ein Leuchtturm, der bis ins Oberzentrum nach VillingenSchwenningen ausstrahlt“, betonte er. Auch beim IFC würden Stadt und Landkreis je 2,2 Millionen Euro zuschießen. Der Rest in Höhe von 6,3 Millionen Euro käme von der Europäischen Union und vom Land Baden-Württemberg.
Entwicklung nicht abgeschlossen
„Der Kreistag und der Gemeinderat waren von Anfang an davon begeistert“, blickte Beck zurück. Mit der Überplanung des Union-Areals werde an der Ecke Katharinenstraße/ Stockacher Straße ein neues Ensemble entstehen. Auch für den Hochschulcampus liefen schon weitere Überlegungen. So fehlt etwa noch eine Mensa oder ein Audimax.
Auf den aktuellen Erfolgen des „innovativen Landkreises“dürfe man sich nicht ausruhen. Das betonte Tuttlingens Landrat Stefan Bär. „Die Digitalisierung wird uns fordern. Darauf müssen wir vorbereitet sein“, sagte er. Das IFC soll in der Erfolgskette im Landkreis „eine weitere Perle“sein. Bär erhofft sich eine höhere Gründertätigkeit durch das IFC. Denn: „Darin sind wir nicht so gut aufgestellt“, blickte er auf die Prognos-Studie zur Wirtschaftsstärke des Landkreises, die im vergangenen Jahr vorgestellt worden war. Darin war die Trägheit bei der Gründeraktivität als Schwachpunkt aufgeführt worden. Auch der Landrat geht davon aus, dass das IFC in die gesamte Region ausstrahlen wird.
Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU), Politische Staatssekretärin im Landesministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, erhofft sich, dass durch die vielen Hochschulen in der Fläche die jungen Menschen in ihren Regionen in Baden-Württemberg verwurzelt bleiben. Das IFC bringe Wirtschaft und Forschung zusammen, mit dem Medizintechnikcluster gebe es eine „hervorragende Ausgangslage“.
Einmaliges Engagement
Seitdem im Herbst 2007 die Entscheidung gefallen ist, den Hochschulcampus in Tuttlingen aufzubauen, habe sich etwas Besonderes entwickelt, meinte Prof. Rolf Schofer, Rektor der Fachhochschule Furtwangen. Waren es zu Beginn der Lehre im Herbst 2009 noch 105 Studienanfänger, so seien es inzwischen 200. Dazu kämen 30 Studenten, die ihren Master anstreben. „Das Engagement von Stadt und Landkreis, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, findet sich nicht überall“, meinte Schofer. Das sei aber die Voraussetzung, um den Campus entwickeln zu können. Er freue sich jedenfalls schon auf die nächsten Grundsteinlegungen. Die für das IFC werde nicht die Letzte gewesen sein.