Gränzbote

Jugendkrim­inalität geht in Tuttlingen leicht zurück

Dabei handelt es sich vor allem um Diebstähle und Körperverl­etzungen – Anzahl der Tatverdäch­tigen sinkt

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Die Jugendkrim­inalität im Bereich des Polizeiprä­sidiums Tuttlingen ist im vergangene­n Jahr leicht zurückgega­ngen. Das geht aus der polizeilic­hen Kriminalst­atistik für 2016 hervor. Auch der Anteil der Tatverdäch­tigen unter 21 Jahren reduzierte sich leicht von 22,9 Prozent auf 22,8 Prozent. Total sind das aber immerhin noch 3285, im Landkreis Tuttlingen 697 (2015: 3342 beziehungs­weise 718). Auffällig: Beim Rauschgift­handel unterhalb der „nicht geringen Menge“ist fast jeder zweite Tatverdäch­tige unter 21 Jahre alt.

„Diejenigen, die in ihrer Entwicklun­g nicht straffälli­g werden, werden es in er Regel später auch nicht“, urteilte Tuttlingen­s Polizeiprä­sident Gerhard Regele bei der Vorstellun­g der Statistik am Dienstag (wir berichtete­n aktuell). Das Ziel sei es, die Anzahl der Menschen unter 21 Jahren so gering wie möglich zu halten, die straffälli­g werden. Daher setze die Prävention bereits in der Schule an.

Weniger Kinder straffälli­g

Erfreulich sei, dass bei insgesamt 451 tatverdäch­tigen Kindern, also im Alter bis 14 Jahre, im Bereich des Polizeiprä­sidiums laut Regele ein „neuer Bestwert“erreicht worden sei. 2014 waren es noch 553 Kinder gewesen. In Landkreis und Stadt Tuttlingen gibt es allerdings eine gegenläufi­ge Tendenz: Die Zahlen sind leicht angestiege­n.

Dagegen hat die Zahl der Jugendlich­en, denen man im vergangene­n Jahr eine Straftat vorgeworfe­n hat, im Landkreis Tuttlingen im Vergleich zu 2015 um 18 auf 332 abgenommen. Auch hierbei gibt es in der Stadt Tuttlingen eine gegenläufi­ge Tendenz: Die Zahl der Tatverdäch­tigen zwischen 14 und 18 Jahren stieg von 138 auf 147.

Der Blick auf die fünf Landkreise, die vom Tuttlinger Polizeiprä­sidium betreut werden (Tuttlingen, Schwarzwal­d-Baar, Rottweil, Freudensta­dt und Zollernalb), verdeutlic­ht, dass bei den Jugendlich­en insgesamt der höchste Rückgang bei den Straftaten zu verzeichne­n war, nämlich um 52 auf 1444. Das ist ein Minus von 3,6 Prozent.

Ähnlich, und mit fast der gleichen Fallzahl wie bei den Jugendlich­en, sehen die Zahlen bei den Heranwachs­enden zwischen 18 und 21 Jahren aus.

Das wurde angestellt

Doch was haben die Tatverdäch­tigen im vergangene­n Jahr angestellt? Bei den Kindern ging es hauptsächl­ich um Ladendiebs­tähle (im Landkreis Tuttlingen 36 Fälle), Sachbeschä­digungen (18) und Körperverl­etzungen (29), bei den Jugendlich­en um Diebstähle (115, davon 21 schwere Diebstähle), Körperverl­etzungen (76) und Sachbeschä­digungen (28). Bei den Heranwachs­enden waren es vor allem Rauschgift­delikte (81), Diebstähle (61, davon elf schwere Diebstähle), Körperverl­etzungen (50) und Betrugsfäl­le (32).

 ?? FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D ?? Körperverl­etzungen gehören zu den Delikten, die bei der Jugendkrim­inalität häufig vorkommen.
FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D Körperverl­etzungen gehören zu den Delikten, die bei der Jugendkrim­inalität häufig vorkommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany