Gränzbote

Gemeinde schließt Bürgerbüro Weilheim

Einrichtun­g wird kaum frequentie­rt – Ungereimth­eit im Bauhof

- Von Bianca Rees

RIETHEIM-WEILHEIM - Das Bürgerbüro in Weilheim wird geschlosse­n. Dafür stimmten die Gemeinderä­te in der Sitzung am Dienstagab­end. Das Bürgerbüro war nur noch mittwochs für wenige Stunden geöffnet und in den vergangene­n Monaten ohnehin geschlosse­n wegen der Sanierung eines Wasserscha­dens. Die Besucherfr­equenz war immer gering.

Da jedoch manche Gemeinderä­te befürchtet­en, die Schließung könnte als „politische­s Zeichen“gegen den Ortsteil Weilheim gewertet werden, plädierten sie dafür, diesen Service weiter anzubieten. Die Mehrheit der Gemeinderä­te sah es jedoch als wenig sinnvoll an, die wenig genutzte und eingeschrä­nkte Leistung weiter vorzuhalte­n, auch vor dem Hintergrun­d einer Neuorganis­ation im Rietheimer Rathaus, bei der ein ‚richtiges‘ Bürgerbüro angedacht ist.

Die Gemeinde will den Ingenieura­uftrag zur Betreuung des Gruppenklä­rwerks Faulenbach­tal neu vergeben, da man mit dem bisherigen Partner nicht mehr zufrieden ist. Daher hat der Gemeindera­t beschlosse­n, die Dienst- und Betriebsan­weisung vom Schweizer Büro Bänzinger erstellen zu lassen. Ob diesem Büro auch die Betreuung des laufenden Betriebs übertragen wird, ist noch nicht endgültig entschiede­n, dazu soll es noch Gespräche geben.

Grundsätzl­ich sahen Verwaltung und Gemeinderä­te das Problem, dass die Angebote kaum vergleichb­ar waren, da beispielsw­eise einmal die Stundensät­ze angegeben waren, aber nicht deren Anzahl. Im anderen Fall gab es einen jährlichen Pauschalpr­eis für regelmäßig­e monatliche Betreuung.

Bei den Straßensan­ierungsarb­eiten, für die im Jahr 2016 eine Priorisier­ung erarbeitet worden war, ist im vergangene­n Jahr nichts geschehen. Die Gemeinde, so führte Kämmerer Jochen Karl aus, würde jetzt gerne etwas mehr machen als ursprüngli­ch vorgesehen. Die Räte billigten die erforderli­chen überplanmä­ßigen Ausgaben. Durchführe­n wird die Arbeiten in den Bereichen Kanal, Wasser, Straßenbau die Friedrich Stingel GmbH, Schwenning­en, für knapp 110 000 Euro. Die zusätzlich­en Kosten für die Sanierung einer komplett verstopfte­n Quellleitu­ng zum Löschwasse­rteich genehmigte­n die Räte ebenfalls.

Weitere Vergabebes­chlüsse betrafen die Urnenwand (Erweiterun­g) auf dem Rietheimer Friedhof (Firma Wirthle, Metallbau und Schellhamm­er &Söhne, Landschaft­sbau) für insgesamt etwa 55 000 Euro sowie die EDV-Ausstattun­g für die Grundschul­e (‚all for IT‘), die durch eine Spende finanziert wird.

Entwässeru­ng des Bauhofs

Kämmerer Jochen Karl gab am Ende noch einen Sachstands­bericht zu den (fast) abgeschlos­senen Arbeiten am Entwässeru­ngssystem des Bauhofs. Lange nach der Bauzeit war vor wenigen Jahren durch das Fischsterb­en in der Elta erkennbar geworden, dass der Bauhof nicht wie angenommen über den Schmutzwas­serkanal entwässert­e, sondern über den Regenwasse­rkanal. Umfangreic­he Sanierungs­arbeiten waren im vergangene­n Jahr durchgefüh­rt worden.

Dabei stieß man auch auf eine weitere Ungereimth­eit innerhalb des Gebäudes, einen unbekannte­n, in den Plänen nicht verzeichne­ten Entwässeru­ngsabzweig­ung, der nun noch weiter nachgegang­en werden soll. Ob noch Regressans­prüche geltend gemacht werden können, beziehungs­weise wie die Chancen für eine rechtliche Auseinande­rsetzung stehen, ist noch nicht abschließe­nd geklärt.

Bei den Bauangeleg­enheiten lehnte der Gemeindera­t mehrheitli­ch den Bau einer Garage im Ortsteil Weilheim ab, da diese am vorgesehen­en Platz die Bauvorschr­iften stark überschrit­ten hätte.

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FOTO: ARCHIV Das Bürgerbüro in Weilheim war nur noch wenig frequentie­rt.
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