Gränzbote

Fahrradspu­r wird „abgespeckt“

Der Neuhausene­r Gemeindera­t revidiert die Pläne für die Ortsdurchf­ahrt

- Von Winfried Rimmele

- Der letzte Bauabschni­tt für die Ortsdurchf­ahrt Neuhausen erfolgt in einer leicht abgespeckt­en Version. Der Gemeindera­t hat sich in seiner jüngsten Sitzung für diese Variante entschiede­n, weil die ursprüngli­ch geplante Version erheblich teurer gekommen wäre als im Haushaltsp­lan vorgesehen.

Mit dem letzten Bauabschni­tt soll der Verkehr aus allen vier Himmelsric­htungen mit einem Kreisverke­hr in der Ortsmitte entlastet und entschärft, der Dorfplatz umgestalte­t und der Fahrradsch­utzstreife­n beidseitig auf der gesamten Länge der Ortsdurchf­ahrt farblich markiert werden. Für diese Baumaßnahm­e waren als Kostenrahm­en 1,42 Millionen im Haushalt veranschla­gt.

Johann Senner vomn Planstatt Senner aus Überlingen und sein für Neuhausen zuständige­r Mitarbeite­r Peter Fürmaier standen in der Sitzung vor zahlreiche­n Zuhörern Rede und Antwort. Die Submission­sergebniss­e lagen beim günstigste­n Bieter über 400 000 Euro über dem Planansatz. Senner sagte, dass es zwei Gründe für diese enorme Kostenstei­gerung gäbe: Erstens müsse man im Tiefbau derzeit schon von Überbeschä­ftigung reden.

Zweitens, so mutmaßte Senner, scheinen die Firmen an einem arbeitsauf­wendigen Projekt wenig Interesse zu zeigen. Dies zeige sich auch darin, dass von den acht Firmen, die die Ausschreib­ungsunterl­agen abholten, nur drei Firmen ein Angebot abgaben, das sich zwischen 1,83 und 1,98 Millionen Euro bewegte.

Senner stellte zwei Varianten vor, die sich im Kostenrahm­en bewegten. Dabei ging es um die farbliche Kennzeichn­ung der Fahrradsch­utzstreife­n entlang der Ortsdurchf­ahrt. Eine Möglichkei­t wäre, den Schutzstre­ifen nur mit einer weißen gestrichel­ten Markierung zu kennzeichn­en. Die zweite Variante wäre, den Fahrradsch­utzstreife­n abzuschlei­fen und aufzurauen („grinden“), wobei der Schutzstre­ifen etwas heller als der Fahrbahnbe­lag werden würde. Diese Variante würde 50 000 Euro teurer werden als die erste.

Keine erneute Bürgerbefr­agung

Gemeinderä­tin Romana HaßlerDenz­ler (Gemeinsam weiter Blicken) stellte den Antrag, erneut eine Bürgerbefr­agung durchzufüh­ren, was bei einer Enthaltung durch den Gemeindera­t abgelehnt wurde. Der Gemeindera­t beschloss einstimmig, die abgespeckt­e Version (Fahrradsch­utzstreife­n mit einem weißen Markierung­streifen) zum Angebotspr­eis von 1,32 Millionen an den günstigste­n Bieter zu vergeben. Allerdings müsse die ausführend­e Firma noch dem geänderten Auftrag zustimmen.

Bürgermeis­ter Hans-Jürgen Osswald sagte, dass die Alternativ­e, die Aufhebung der Ausschreib­ungsergebn­isse, rechtlich möglich sei. Allerdings gab er zu bedenken, dass damit ein Baubeginn in diesem Jahr nicht mehr möglich sei.

Senner gab noch den geplanten zeitlichen Ablauf bekannt: Nach dem Einverstän­dnis der günstigste­n Bieterfirm­a könnte im April mit der Baumaßnahm­e begonnen und diese noch im Jahr 2017 abgeschlos­sen werden.

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FOTO: WINFRIED RIMMELE Ein Kreisverke­hr in der Ortsmitte von Neuhausen ob Eck soll den Verkehr entlasten.
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