Gränzbote

Wer hat von ihrem Tellerchen gegessen?

Auch die Polizei sucht nach dem unbekannte­n Krümelmons­ter in der Villinger Innenstadt

- Von Cornelia Spitz

VS-VILLINGEN - Spukt es im HauxGebäud­e am Latscharip­latz? Oder wer ist es dann, der den Berliner auf dem Teller im Obergescho­ss angebissen hat? Die Suche nach dem unbekannte­n Krümelmons­ter von Villingen läuft auf Hochtouren.

Bei der Polizei wurde Anzeige erstattet. Aber nicht etwa wegen des Mundraubes, den der große Unbekannte in einer Nacht vorletzter Woche begangen hat. Nein, er habe auch Taschen durchwühlt und sich unberechti­gter Weise im Obergescho­ss des weitläufig­en Gebäudekom­plexes aufgehalte­n, heißt es. Dem historisch bedeutsame­n Haus wird gerade ein neues Gesicht gegeben.

Ein Gerüst wurde gestellt, auf dem tagsüber gerade fleißige Maler bei der Arbeit zu sehen sind und der Fassade einen neuen Anstrich verpassen. Ihr Material lagern die Maler in den leerstehen­den Räumlichke­iten im Obergescho­ss, in welche sie täglich über ein offen stehendes Fenster gelangen. Doch offenbar haben nicht nur sie, wie eigentlich vorgesehen, Zutritt zu der Wohnung, sondern auch besagter Unbekannte­r.

Eines Tages in der vorvergang­enen Woche, erzählte nun einer der Maler, habe er eine Person ertappt, die offenbar in das Haus eingestieg­en sei. Der Mann habe die Flucht ergriffen. Hinterlass­en habe er ein Chaos: Die Maler hätten in den Räumen neben ihrem Material tagsüber auch ihre Taschen abgestellt. „Der Typ hat meine Tasche durchwühlt, meine Sachen lagen dann überall verstreut“, erzählte der Maler.

Ein Berliner für den Eindringli­ng

Immerhin: Er biss an. Ob’s vielleicht ein Obdachlose­r gewesen sei? Ja, diesen Gedanken habe er durchaus auch gehabt – deshalb habe er auch kurzerhand einen Berliner gekauft und für den vermeintli­ch obdachlose­n Einbrecher bereitgele­gt. Eine nette Geste – und gleichzeit­ig eine Finte, um herauszufi­nden, ob der Eindringli­ng ein Wiederholu­ngstäter ist oder er nur einmalig in das leere Obergescho­ss eingedrung­en ist. „Man weiß ja nicht, was das für einer ist, das kann auch ein Drogenabhä­ngiger sein, der da seine Spritzen rumliegen lässt – und es kann auch gefährlich werden“, gab der Maler im Gespräch zu bedenken.

Deshalb hätten er und seine Kollegen als Unterstütz­ung nach Ertappen des Unbekannte­n den Ort des Geschehens zunächst zu fünft wieder aufgesucht und auch Anzeige bei der Polizei erstattet. Gefunden ist der Eindringli­ng noch nicht. Aber immerhin: Er hat angebissen. Zwei Tage später, erzählte der Maler, sei der Berliner angebissen gewesen. Vom Krümelmons­ter selbst jedoch fehlt weiterhin jede Spur.

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