Eine Lösung muss her
Jugendliche brauchen ihren Raum zum Austoben, Ausprobieren und auch mal, um über die Stränge zu schlagen. Zu viele Vorschriften be- engen die Entwicklungsmöglichkeit der Heranwachsenden. Vor Jahren hat der Bundesgerichtshof dem Rechung getragen, als er Kinderlärm nicht als Grund für eine Mietminderung zuließ!
Allerdings kann das kein Freibrief für Kinder und Jugendliche sein, in der Innenstadt die Bewohner fast schon zu tyrannisieren. Auch von ihnen muss man ein Mindestmaß an Verständnis für die Belange der Anwohner erwarten. Da dies aber offenkundig nicht der Fall ist, muss die Frage erlaubt sein, wer die Heranwachsenden überhaupt erzieht. Dabei geht es gar nicht um die Frage nach einer bürgerlich-konservativen Herangehensweise, in der die Eltern immer wissen, wo die Kinder sind und auf Bildung und Vereinszugehörigkeit Wert gelegt wird. Sondern es geht darum, Werte zu vermitteln, die in unserer Gesellschaft wichtig sind, etwa der Respekt vor älteren Menschen und darum, seinen Müll wegzuräumen.
Die unbefriedigende Situation in und rund um die Bahnhofstraße besteht nun schon lange. Eigentlich ist es völlig unverständlich, dass Polizei und Stadtverwaltung noch keinen Hebel gefunden haben, diese beherrschbar zu machen. Natürlich ist das im öffentlichen Raum schwieriger als in einem öffentlichen Gebäude. Aber der platte Hinweis der Polizei, einfach Videos und Fotos zu machen, greift dann doch viel zu kurz. Auch für Anwohner gilt das Datenschutzgesetz und damit das Verbot, den öffentlichen Raum mit einer Kamera zu überwachen. Andere Lösungen müssen dringend her.