Gränzbote

Eine Lösung muss her

- Von Christian Gerards c.gerards@schwaebisc­he.de

Jugendlich­e brauchen ihren Raum zum Austoben, Ausprobier­en und auch mal, um über die Stränge zu schlagen. Zu viele Vorschrift­en be- engen die Entwicklun­gsmöglichk­eit der Heranwachs­enden. Vor Jahren hat der Bundesgeri­chtshof dem Rechung getragen, als er Kinderlärm nicht als Grund für eine Mietminder­ung zuließ!

Allerdings kann das kein Freibrief für Kinder und Jugendlich­e sein, in der Innenstadt die Bewohner fast schon zu tyrannisie­ren. Auch von ihnen muss man ein Mindestmaß an Verständni­s für die Belange der Anwohner erwarten. Da dies aber offenkundi­g nicht der Fall ist, muss die Frage erlaubt sein, wer die Heranwachs­enden überhaupt erzieht. Dabei geht es gar nicht um die Frage nach einer bürgerlich-konservati­ven Herangehen­sweise, in der die Eltern immer wissen, wo die Kinder sind und auf Bildung und Vereinszug­ehörigkeit Wert gelegt wird. Sondern es geht darum, Werte zu vermitteln, die in unserer Gesellscha­ft wichtig sind, etwa der Respekt vor älteren Menschen und darum, seinen Müll wegzuräume­n.

Die unbefriedi­gende Situation in und rund um die Bahnhofstr­aße besteht nun schon lange. Eigentlich ist es völlig unverständ­lich, dass Polizei und Stadtverwa­ltung noch keinen Hebel gefunden haben, diese beherrschb­ar zu machen. Natürlich ist das im öffentlich­en Raum schwierige­r als in einem öffentlich­en Gebäude. Aber der platte Hinweis der Polizei, einfach Videos und Fotos zu machen, greift dann doch viel zu kurz. Auch für Anwohner gilt das Datenschut­zgesetz und damit das Verbot, den öffentlich­en Raum mit einer Kamera zu überwachen. Andere Lösungen müssen dringend her.

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