Gränzbote

Bernard Sanders spielt Kompositio­n des Bruders

„Magnificat Trompette“: festliche Musik im alten Stil

- Von Siegfried Burger

TUTTLINGEN - In der dritten Geistliche­n Abendmusik in der Fastenzeit haben Martin Weidner, Trompete, und Bernard Sanders, Orgel, in der Kirche St. Petrus und Jakobus Major in Nendingen musiziert. Gleich zu Beginn gab es eine Überraschu­ng: „Magnificat Trompette“von 2016 war eine Kompositio­n von David L. Sanders, dem zwei Jahre älteren amerikanis­chen Bruder von Bernard Sanders.

Es war eine festliche Musik im alten Stil, wie sie in Amerikas Kirchen noch heute geliebt wird. Gleich danach spielte Bernard Sanders eine eigene feinsinnig­e Orgelkompo­sition „Bayn Calfaria“, später dann noch „Gwaichmai“, aus einer preisgekrö­nten Serie von Choralvors­pielen, die er für Amerika geschriebe­n hatte.

In der Sonate Es-Dur des jüngsten Bach-Sohnes Johann Christian, ursprüngli­ch eine Oboen-Sonate, die Marie Claire Alain für den berühmten Pariser Trompeter Maurice André bearbeitet hat, hatte Sanders beim Orgelpart mit seinen zehn Fingern einiges zu tun, und Martin Weidner konnte seine fulminante Trompetent­echnik zeigen.

Die spätimpres­sionistisc­he Kompositio­n „Cantilène“von Henri Doyen ist ein interessan­tes Werk mit ausdrucksv­oller Melodik im Trompetenp­art und mit selbständi­g geführtem Orgelpart und wurde hübsch interpreti­ert. Das wirkungsvo­lle Hauptstück war aber die viersätzig­e Sonate D-Dur von Georg Philipp Telemann. Weidner spielte diese auf der Hoch-A-Trompete mit brillantem, bewegliche­m Klang. Telemann muss ein heiterer Mensch gewesen sein, seine Musik strahlt Freude aus und ist immer voll Originalit­ät. Wie konnten hier die beiden Musiker all die Zuhörer am vierten Fastensonn­tag Lätare (freuet euch) so fröhlich stimmen! Nach dem kräftigen Applaus gab es noch als Zugabe „Voluntary“von Jan Bender.

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