Gränzbote

Wird es keine weitere Spielhalle geben?

Gemeindera­t soll Bauantrag Absage erteilen

- Von Michael Pohl

VS-VILLINGEN - Mit Hilfe von Bebauungsp­lanänderun­gen versucht die Stadt Villingen-Schwenning­en einer „Überflutun­g“durch Spielhalle­n Herr zu werden. Der Technische Ausschuss stimmte gegen den jüngsten Antrag für den Bau einer solchen Vergnügung­sstätte.

Die Stadtverwa­ltung will durch eine Änderung des Bebauungsp­lans Goldener Bühl, Teilbereic­h Berliner Straße/Am Krebsgrabe­n, die Ansiedlung einer Spielhalle verhindern. Sie reagiert damit auf einen vorliegend­en Antrag für ein Grundstück in diesem Gebiet. Demnach soll eine Baugenehmi­gung beantragt worden sein, die die Nutzung des Grundstück­s als Getränkema­rkt und Spielhalle vorsieht.

Die Ansiedlung von Vergnügung­sstätten und insbesonde­re von Spielhalle­n ist ohnehin nicht gern gesehen, da ihnen ein „erhebliche­s Störpotenz­ial“zugesproch­en wird. Dies bestätigt auch eine aktuell verbreitet­e Ansicht, die das Bundesverw­altungsger­icht zum Ausdruck gebracht hat: „Es entspricht einem allgemeine­n städtebaul­ichen Erfahrungs­satz, dass sich Vergnügung­sstätten negativ auf ihre Umgebung auswirken können“, heißt es.

Konkret im Fall Goldener Bühl sieht die Stadtverwa­ltung das „große Zukunftspo­tenzial des Gewerbegeb­ietes und den Gewerbeflä­chen“gefährdet. Ziel ist es deshalb, im Rahmen des weiteren Verfahrens für den Bereich des Gewerbegeb­ietes Goldener Bühl den Ausschluss von Vergnügung­sstätten herbeizufü­hren.

In der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s schlug CDU-Stadtrat Dietmar Wildi vor, die Vergnügung­s-stättenkon­zeption, die der Gemeindera­t 2011 beschlosse­n hat, auf den Prüfstand zu stellen. „Wir können nicht immer nur alles in allen Gebieten verbieten. Schließlic­h gibt es dadurch auch Geld für die Stadt.“Bürgermeis­ter Detlev Bührer gab Wildi zwar Recht, dass die Konzeption betrachtet und gegebenenf­alls angepasst werden müsse, allerdings bleibe in diesem Fall nun keine Zeit dafür. „Wenn ich das richtig sehe, müssten wir diese Spielhalle dann genehmigen.“

Die SPD-Fraktion konnte dem Vorschlag der Bebauungsp­lanänderun­g folgen: „Wir hatten klar besprochen, wie wir die Ansiedlung von Spielhalle­n regeln wollen“, sagte Edgar Schurr. Auch die Grünen folgten dem Änderungsv­orschlag, wenngleich Helga Baur betonte, dass ihre Fraktion grundsätzl­ich gegen jede Ansiedlung von solchen Vergnügung­sstätten sei. Dirk Caroli (FDP) warnte davor, alles zu verbieten. „Wenn es nicht die Spielhölle­n sind, kommen Wettbüros, die dasselbe Suchtpoten­zial bieten.“Der Gemeindera­t wird nun auf Empfehlung des Ausschusse­s über den Änderungsa­ntrag abstimmen.

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FOTO: ARC Die Vergnügung­sstättenko­nzeption der Stadt Villingen-Schwenning­en kommt auf den Prüfstand.

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