„Charleys Tante“sorgt für Trubel
Die legendäre Travestiekomödie erstmals im Operettenformat
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sz) Die Verfilmungen von „Charleys Tante“mit Peter Alexander oder Heinz Rühmann sind Kult. Die Mutter aller Boulevardkomödien ist dabei nach wie vor ein Publikumsrenner und die Titelrolle ein Leckerbissen für die größten Schauspieler – und Gefühle, ganz gleich ob echte, falsche oder verwirrte, sind immer ein Fall für Musik.
Insofern lag es auf der Hand, „Charleys Tante“auch in eine Operette zu verwandeln. Diese Lücke schließt nun die Kammeroper München und präsentiert das Werk als große Komödie mit Witz, Charme und voll herrlicher Überraschungen – am Donnerstag, 6. April, ab 20 Uhr im Theater am Ring.
Um seinen Freunden das ersehnte Rendezvous mit ihren Angebeteten zu ermöglichen, verwandelt sich der exzentrische junge Lord Babberley in „Charleys Tante“. Seine Wirkung als Anstandsdame ist aber so überwältigend, dass sie alle Beteiligten in ein haarsträubendes Chaos der Leidenschaften stürzt. Nicht bloß klare Köpfe und heiße Herzen stehen auf dem Spiel, sondern plötzlich auch Babberleys Existenz.
Der Siegeszug der Travestiekomödie begann 1892 in der englischen Stadt Bury. Ende 1893 bahnte sich die Farce ihren Weg an den New Yorker Broadway. Kein Wunder also, dass auch Filmemacher auf sie aufmerksam wurden. Regisseure in den USA, der Sowjetunion oder Deutschland versuchten sich in der Folge an der Geschichte – die, sozusagen als Nebeneffekt, auch der Sexualwissenschaft des 20. Jahrhunderts neue Impulse gab.