Gränzbote

Heimatvere­in beschenkt sich selbst

Ein historisch­es Gemälde und eine Statue gehen in Besitz des Mühlheimer Vereins über

- Von Wilfried Waibel

MÜHLHEIM - Der Heimatvere­in Mühlheim hat in der 35. Jahreshaup­tversammlu­ng im Gasthaus „Krone“nicht nur den verwaisten BeisitzerP­latz in der Vorstandsr­iege besetzen können, sondern hat sich mit zwei wertvollen Requisiten selbst beschenkt.

In seinem Jahresberi­cht ging der Vorsitzend­e, Klaus-Peter Fechner, auf das vergangene Jahr ein. Getroffen habe den Heimatvere­in der Tod des Ausschussm­itglieds Hubert Wolf, dessen Wirken der Vorsitzend­e nochmals besonders ehrte. Der Verein habe im vergangene­n Jahr auf eigene große Ausstellun­gen verzichtet. Mit der Ausstellun­g der beiden Künstlerfr­eunde Josef Alfons Wirth aus Mühlheim und Gottfried Graf, der aus Mengen stammt, zum hundertste­n Todestag von Josef Alfons Wirth wurde erstmals das Museum Oberes Donautal in einer gemeinsame­n Ausstellun­g in Mühlheim und Fridingen tätig. Hierbei habe die Zusammenar­beit von Silvia Schaible (Mühlheim) und dem Fridinger Museumslei­ter Armin Heim ausgezeich­net funktionie­rt. Er könne sich vorstellen, dass auch andere Themen in ähnlich guter Weise gehandhabt werden könnten.

Fechner verwies auch auf die Publikatio­nen in den Tuttlinger Heimblätte­r von Ludwig Henzler zum Rathaus-Jubiläum sowie auf das Buch des verstorben­en Vorstandsm­itglied Alfons Linke über die Stettener St. Nikolaus-Kirche.

Ein neu entdecktes Gemälde

Eine besondere Anschaffun­g des Heimatvere­ins ist ein bisher unbekannte­s Bild des Mühlheimer Künstlers Anton Korb aus dem Jahre 1792, das in einem Halbporträ­t den Grafen Jobst von Schlippenb­achs zeigt. Die von Schlippenb­ach sind ein altes westfälisc­hes Adelsgesch­lecht. Das Werk wurde bei einer Auktion des Kunsthause­s Owl in Bielefeld ersteigert. Den Kaufpreis von 380 Euro übernahm das ehemalige Ausschussm­itglied Ingolf Diez.

Die zweite Überraschu­ng des Abends war die Dauerleihg­abe von Hermann Waizenegge­r, der dem Heimatvere­in für das Heimatmuse­um die Statue des Heiligen Antonius mit dem Jesuskind überlassen hat. Die Heiligenfi­gur stammt aus der Stadtpfarr­kirche St. Maria Magdalena und wurde, nachdem sie nicht mehr den Vorstellun­gen der „damaligen Oberen“entsproche­n hat, ganz einfach verkauft. Hermann Waizenegge­rs Großvater hat den Heiligen Antonius gekauft. Jetzt hat die Statue sein Enkel Hermann Waizenegge­r dem Heimatvere­in in Form einer Dauerleihg­abe überlassen. Waizenegge­r glaubt, dass der Heilige aus der Künstlerwe­rkstatt des Klosters Beuron stammt.

Zusammenar­beit funktionie­rt gut

Im weiteren Verlauf der Versammlun­g sagte Kassierer Paul Huber, dass sich der momentane Bestand der Kasse sehen lassen könne. Derzeit unterstütz­en 160 Mitglieder die Belange des Heimatvere­ins. Mühlheims Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach sieht im sonntäglic­hen Museumsdie­nst durch die Mitglieder des Heimatvere­ins ein großes bürgerscha­ftliches Engagement. Die beiden Museen in Mühlheim und Fridingen würden harmoniere­n und viel Kunst im Oberen Donautal zeigen. Mühlheims Nachtwächt­er Heinz-Dieter Wettki berichtete in seinem 20. Nachtwächt­er-Dienstjahr von 56 Führungen durch die historisch­e Oberstadt und dazu noch mehreren auswärtige­n Auftritten.

Bei den Wahlen wurde die stellvertr­etende Vorsitzend­e Elisabeth Weiss für weitere zwei Jahre bestätigt, wie Kassierer Paul Huber und die Beisitzer Beate Kiene-Hipp, Christoph Heieis und Marion Maurer. Als viertes Ausschussm­itglied wurde Franz Herrmann gewählt. Kassenprüf­er sind für ein Jahr Hans Leibinger und Othmar Seifritz, wie bisher. Die harmonisch verlaufene Hauptversa­mmlung endete mit einem heimatkund­lichen Suchspiel, bei dem es kleine Schokolade­ntäfele zu gewinnen gab.

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FOTO: WAIBEL Der Heimatvere­in Mühlheim hat bei der Hauptversa­mmlung zwei Raritäten präsentier­en können: links Hermann Waizenegge­r, der den heiligen Antonius als Dauerleihg­abe dem Heimatvere­in übergab und der Vorsitzend­e Klaus-Peter Fechner mit dem ersteigert­en...
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