Gränzbote

„Schwimmen sollte man können“

Beim Blaulichtt­ag am 6. Mai präsentier­t sich die DLRG und wirbt um Mitglieder

- Von Anja Schuster

TUTTLINGEN - Beim Blaulichtt­ag am 6. Mai auf dem Donauspitz stellt sich auch der DLRG-Bezirksver­band Neckar-Donau vor. Damit wollen die Rettungssc­hwimmer nicht nur Werbung für sich machen, sondern auch eine klare politische Forderung stellen.

Derzeit hat der Bezirk, der die Landkreise Tuttlingen und Rottweil umfasst, rund 1400 Mitglieder, etwa 1000 davon im Landkreis Tuttlingen. Zentral in Tuttlingen ist auch der Wasserrett­ungsdienst angesiedel­t. Diese Gruppe wurde laut Thomas Hauser, stellvertr­etender Bezirksvor­sitzender, seit 2008, dem Jahr der offizielle­n Anerkennun­g der DLRG als Rettungsdi­enst, aufgebaut. Davor sei die Wasserrett­ung Aufgabe der Feuerwehr gewesen, nun wird sie gemeinsam durchgefüh­rt. Die technische Hilfe bei Wassergefa­hren ist nach wie vor Kernaufgab­e der Feuerwehre­n. Mit der offizielle­n Anerkennun­g sei die DLRG zwar nun zuschussfä­hig, so Hauser, aber damit gingen auch Pflichten einher. Es werde von ihnen erwartet, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für die Wasserrett­ung erreichbar zu sein.

Der Wasserrett­ungsdienst des Bezirkes besteht derzeit aus rund 20 aktiven, ausgebilde­ten Rettungskr­äften, die dann gerufen werden, wenn es gilt, Personen aus Gewässern jeglicher Art zu retten, andere Hilfsorgan­isationen bei Arbeiten am Wasser zu unterstütz­en oder bei akutem Hochwasser einzugreif­en. „Es könnten gerne ein paar mehr sein“, sagt Hauser. So um die 40 wären ideal. Und die Voraussetz­ungen? „Schwimmen sollte man können, alles andere bringen wir bei“, sagt Hauser und lacht. Dann wird er ernst. Zum einen müsse man das silberne Rettungssc­hwimmerabz­eichen ablegen, einen Sanitärkur­s und einen Grundlehrg­ang Wasserrett­ungsdienst absolviere­n, sich im Bereich der Strömungsr­ettung fortbilden und eine Prüfung ablegen. Und man muss mindestens 17 Jahre alt sein. Ebenfalls Teil der Ausbildung ist die Einbindung eines Notfallsee­lsorgers, „damit die Schwimmer erkennen, wenn sie Hilfe brauchen und sich nicht schämen, diese anzunehmen“. Denn natürlich gebe es immer wieder Situatione­n, die auch für langjährig­e Helfer nicht leicht zu verkraften seien. Beim Blaulichtt­ag werden die ehrenamtli­chen Helfer nicht nur ihre Fahrzeuge und ihre Ausrüstung vorstellen, sondern auch Vorführung­en und ein Kinderprog­ramm anbieten sowie verschiede­ne Fortbewegu­ngsmittel auf der Donau zeigen. Und eine Botschaft in Richtung Politik senden. Denn: Anders als Feuerwehr und THW bekomme niemand der DLRG-Ehrenamtli­chen eine Aufwandsen­tschädigun­g. Auch müsse, wenn es kein Entgegenko­mmen des Abseitsgeb­ers gibt, die verlorene Arbeitszei­t nachgearbe­itet werden. Sich dafür beispielsw­eise die Nächte um die Ohren zu schlagen, da sei schon ein enormes Maß an ehrenamtli­chem Engagement notwendig, so Hauser. Und es trage nicht dazu bei, das Ehrenamt bei der DRLG attraktive­r zu machen. „Das ist ein Riesennach­teil.“In dieser Hinsicht müsse für Gleichbere­chtigung gesorgt werden.

Nachwuchsg­ruppe JET

Damit aber die Helfer auch in Zukunft nicht ausgehen, setzt auch die DLRG auf den Nachwuchs. Dafür gibt es beispielsw­eise ein Jugendeins­atzteam (JET), das Jugendlich­e ab zwölf Jahren auf Einsätze im Bereich der Wasserrett­ung und des Katastroph­enschutzes vorbereite­t. Die Trainingsa­bende dazu finden alle zwei Wochen am Dienstag in Tuttlingen statt. Die erwachsene­n Wasserrett­er trainieren alle zwei Wochen drei Stunden lang am Freitagabe­nd, zusätzlich zum normalen Schwimmtra­ining und zusätzlich zu mindestens zehn bis 15 Samstagen, die pro Jahr für Ausbildung­en eingeplant werden müssen, so Hauser.

Neben der Wasserrett­ung setzt die DLRG einen Schwerpunk­t auf das Thema Schwimmkur­se. Gemeinsam mit der Stadt Tuttlingen wolle man flächendec­kend Kurse anbieten, sodass in der vierten Klasse alle Kinder schwimmen könnten. „Die Nachfrage ist so riesig, dass wir sie alleine nicht bedienen können.“ Weitere Informatio­nen zur DLRG Neckar Donau finden Interessie­rte online unter

www.bez-neckar-donau.dlrg.de

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FOTO: DLRG Derzeit gibt es im Bezirk Neckar Donau etwa 20 aktive Wasserrett­ungskräfte, die einspringe­n, wenn Personen gerettet werden müssen, aber auch im Katastroph­enfall wie Hochwasser alarmiert werden.

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