Leerstände-Programm läuft gut an
Dank Gemeindezuschuss werden in Neuhausen alte Gebäude reaktiviert oder abgerissen
- Das Förderprogramm, das der Gemeinderat Neuhausen im August vergangenen Jahres auf den Weg gebracht hat, um den Leerständen und Baulücken in der Gemeinde zu Leibe zu rücken, kann schon nach einem halben Jahr Erfolge verbuchen. Sieben Anträge, um alte Bausubstanz zu reaktivieren oder alte Gebäude für Neubauten abzureißen, waren der Verwaltung bislang auf den Tisch geflattert. Sechs Antragsteller haben bereits einen positiven Bescheid bekommen.
Zwei leerstehende Gebäude – eins in der Kirchgasse 1 und eines in der Stockacher Straße 7 – sollen dieser Tage abgerissen werden. In der Kirchgasse soll ein Garagenbau mit Werkstatt und an der Stockacher Straße ein neues Mehrfamilienhaus entstehen, sollte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 2. Mai das dementsprechend beschließen. Zwar fallen die beiden baulichen Vorhaben nicht in das von der Gemeinde aufgestellte Förderprogramm zur Aufwertung des Ortskerns, da bei einer Baumaßnahme das Förderprogramm des Landes greift und in der Kirchgasse kein Wohnraum geschaffen wird, trotzdem ist Verwaltungschef HansJürgen Osswald froh darüber, dass diese Leerstände bald Geschichte sind. „An dem Gebäude in der Stockacher Straße 7 sind wir seit mehr als zehn Jahren dran. Nun stehen die Bagger bereit“, sagt Osswald.
Erfreulich, aber auch erwartbar sei die Resonanz nach dem Aufstellen des kommunalen Förderprogramms gewesen, so der Schultes. Sieben Anfragen aus Schwandorf und zwei aus Worndorf habe es binnen der letzten sechs Monate gegeben. Sechs Antragssteller bekamen einen positiven Bescheid. „Es war klar, dass aus Schwandorf Anträge kommen werden, denn da ist die Not am größten“, sagt Osswald, der den derzeitigen Trend nach gebrauchten Immobilien ob der niedrigen Zinslage bestätigt. „Der Markt ist richtig in Schwung gekommen. Wer in Neuhausen Wohneigentum haben will, muss entweder eine gebrauchte Immobilie kaufen oder ein altes Gebäude kaufen, abreißen und neubauen. Bauplätze in Neubaugebieten haben wir ja auf Eis gelegt. Das war das Ziel“, erklärt Osswald.
In „Neuhausen-City“sei die Situation eine andere, so Osswald. Wer hier Wohnraum suche, müsse wegen des begrenzten Angebots schnell zuschlagen. Aber auch dort sowie in den Ortsteilen gebe es aber laut Schultes noch mehr Potenzial, um Leerstände mit Hilfe des Förderprogramms zu beseitigen und neu zu nutzen. „Da kann noch mehr kommen.“
Interessenten mit Kindern winkt neben dem Förderzuschuss durch die Gemeinde zusätzlich eine Kinderzulage von 5000 Euro pro Nachwuchs. „Wenn Sie einen Zuschuss aus dem Förderprogramm von 15 000 Euro bekommen und drei Kinder haben, dann klingt ein Zuschuss von 30 000 Euro nicht schlecht“, sagt Osswald. Zwei der sechs Nutznießer haben die Kinderzulage in Anspruch genommen.