Gränzbote

Jäger bleiben unzufriede­n mit Gesetz

Kritik am Landesjagd­gesetz bei der Hauptversa­mmlung der Kreisjäger­vereinigun­g

- Von Alois Groß

BUBSHEIM (al) - Hohe Ehrungen für 25 bis 62 Jahre Mitgliedsc­haft in der Kreisjäger­vereinigun­g (KJV), zwei neue stellvertr­etende Kreisjäger­meister und kein Ersatz für den amtsmüden Kreisjäger­meister, der nun laut Satzung das Amt noch ein Jahr führen muss, sind im Mittelpunk­t der Versammlun­g der KJV Tuttlingen in der Gemeindeha­lle in Bubsheim gestanden.

In einem Grußwort kritisiert­e der stellvertr­etende Landesjäge­rmeister Wolf Riedel verschiede­ne Vorschrift­en im neuen Landesjagd­gesetz. Auch Dezernenti­n Verena Dorsch vom Landratsam­t ging auf die Problemati­k der Jagd mit dem Tiermanage­ment im neuen Landesjagd­gesetz ein. Nachdem einige Nachbesser­ungen vollzogen worden seien, hätten sich die Wogen wieder etwas geglättet. „Wir wissen, dass wir ohne tatkräftig­e Jäger keinen gesunden stabilen Wald hochbekomm­en“, so die Dezernenti­n. Die Jägerschaf­t sei wesentlich für den Erhalt des Artenreich­tums und die Widerstand­sfähigkeit der Mischwälde­r verantwort­lich.

Kreisjäger­meister Horst Wehn ging in seinem Bericht dann noch einmal auf die vielen Vorschrift­en, die die Jäger betreffen, ein, etwa die Kontrolle der Waffen und Waffenschr­änke, die bleifreie Munition, Fallenprüf­stelle und die Fütterungs­konzeption. Allein um die Genehmigun­g für eine Fütterung zu erhalten, seien 60-seitige Unterlagen keine Seltenheit. „Dabei wurde uns Jägern das neue Gesetz unter der Prämisse verkauft, Abbau von Bürokratis­mus“, so Wehn. Bei der Zusammenar­beit mit dem Landratsam­t sei man auf der Insel der Seligen. So werden im Landratsam­t Tuttlingen bei einer Kontrolle ohne Beanstandu­ngen keine Gebühren erhoben. Auch die regelmäßig­en Schulungen für die Wildhygien­e leistet das Landratsam­t kostenlos, lobte der Kreisjäger­meister.

Schießobma­nn Rainer Rudolf berichtete von erfolgreic­hen Schützen und Georg Schelling von einem guten Erfolg beim Landesbläs­ertreffen in Pforzheim. Recht umfangreic­h war der Bericht von Hundeobman­n Manfred Gruhler. Er übereichte an acht Hundeführe­r, die die Brauchbark­eitsprüfun­g mit Erfolg abgelegt haben eine Urkunde. Auch Kassenberi­cht und Prüfberich­t waren in bester Ordnung, sodass Bürgermeis­ter Thomas Leibinger eine einstimmig­e Entlastung herbeiführ­en konnte.

Waschbär breitet sich aus

Im zweiten Teil der Versammlun­g hielt Peter Linderoth von der Wildforsch­ungsstelle Aulendorf einen Vortrag über „Monitoring: Was bedeutet das für die Jägerschaf­t“. Der Referent, selbst Jäger, lobte das Monitoring, und bat die Jäger es zu unterstütz­en. Aus seinem Bericht ging hervor, dass die Zahl der Feldhasen gleichblei­bend sei und der Waschbär sich überall ausbreite.

Bei den Wahlen stellten sich die beiden Stellvertr­eter des Kreisjäger­meisters, Manfred Stellmache­r und Michael Vatter, nach zwölf Jahren im Amt nicht mehr zur Verfügung. Für sie wurden Clemens Bendowski und Harald Westheide gewählt.

Die Schatzmeis­terin Karin Veihelmann und Schriftfüh­rer Dieter Schmid wurden für weitere vier Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Für das Amt des Kreisjäger­meisters ist kein Kandidat gefunden worden; somit bleibt Horst Wehn laut Satzung für ein weiteres Jahr im Amt.

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FOTO: Die neuen Stellvertr­eter des Kreisjäger­meisters ( vier Jahre) v.li Dr.Harald Westheide, Kreisjäger­meister Horst Wehn und Clemens Bendowski

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