Jungspunde ans Ruder
Für Michael Rosa und Uwe Schwartzkopf übernehmen Holger Huber und Bettina Fillinger
Tuttlinger Gewerbe- und Handelsverein ProTUT verjüngt Vorstandsteam.
TUTTLINGEN - Führungswechsel bei ProTUT: In der Mitgliederversammlung des Tuttlinger Gewerbeund Handelsverein am Mittwochabend im evangelischen Gemeindehaus stellten sich die langjährigen Vorstandsmitglieder Michael Rosa (Netzwerk) und Uwe Schwartzkopf (Handel und Gastro) nicht mehr zur Wahl. Die Mitglieder wählten für sie Holger Huber beziehungsweise Bettina Fillinger in das Gremium.
Auch Kassierer Dieter Keilbach trat ab. Er wurde von Sebastian Schmid beerbt. Die Leitung der Geschäftsstelle und der Schriftführung ging von Rolf Sutter auf Irene Kindsvater über. Die Mitgliederversammlung bestimmt darüber hinaus Matthias Braun zum Ressortleiter Gewerbe, Dienstleistung und Handwerk. Er hatte bereits im vergangenen Jahr den Posten kommissarisch von Arzu Arabacioglu übernommen.
Rosa sprach von einer Zäsur. Der Vorstand werde jünger und digitaler: „ProTUT wird nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern für Überraschungen sorgen“, zeigte er sich zuversichtlich, dass das neue Team gute Ideen entwickeln wird. Und davon präsentierte Matthias Dorn als Projektmitarbeiter schon die digitale Zukunft des Vereins. So soll die Kommunikation unter den Mitgliedern und mit den Kunden gestärkt werden – und zwar mithilfe von Facebook, Whatsapp und einer eigenen ProTUT-App fürs Handy.
Verein hat 204 Mitglieder
Seit 2009, als ein neues Vorstandsteam ProTUT übernommen hatte, seien laut Rosa viele Köpfe zu dem Verein hinzugestoßen. So stieg die Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren auf jetzt 204. Während ProTUT im Jahr 2009 ein Guthaben von weniger als 5000 Euro zur Verfügung hatte, konnte Keilbach in seinem letzten Kassenbericht einen Kontostand von 56 600 Euro vorweisen.
Der scheidende Uwe Schwartzkopf zeigte sich darüber irritiert, dass nicht alle Händler die Ideen von ProTUT annehmen würden. So würde der ProTUT-Gutschein für eine Reduzierung der Parkgebühr kaum ausgegeben, auch beim Donautaler würden nur 20 Geschäfte mitmachen. In den vergangenen Jahren seien aber 1,2 Millionen Taler ausgegeben worden, die 120 000 Euro entsprechen würden: „Das ist Geld, das bei uns bleibt.“
Der Geschenkgutschein von ProTUT sei hingegen ein Selbstläufer, dennoch würden 30 Mitglieder diesen nicht akzeptieren. Allein in der Ticketbox seien 1400 Gutscheine zum Wert von insgesamt 26 000 Euro ausgegeben worden. „Ich frage mich, warum die 30 diese nicht akzeptieren?“, sagte Schwartzkopf. Er kündigte an, dass es in diesem Jahr keine Adventsschaufenster mehr geben wird. Es habe zu wenig Resonanz bei den Händlern gegeben.
Wenig Verständnis für Müll
„Was ProTUT seit 2009 auf den Weg gebracht hat, ist vorbildlich“, betonte Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck. Die Teams in den Ressorts hätten ein Gefühl in die Stadt gebracht, das wirkt: „Sie können stolz darauf sein, was sie geleistet haben“, sagte er.
Beck wünscht sich, dass es mehr Tuttlinger gibt, die stolz auf ihre Stadt sind. Er könne es nicht verstehen, dass nach der jüngsten Kneipentour ein Mitarbeiter des Bauhofs vier Stunden mit der Kehrmaschine in der Innenstadt unterwegs sein müsse, um den Müll und Glassplitter einzusammeln. Auch die Situation mit den Jugendlichen am Marktplatz, im Rathaus-Innenhof und an der Sparkassen-Filiale werde die Stadt in den Griff bekommen, versprach er.