Ehrenbürger
Auch in der Ferne möchte Ernst Pfister nicht auf ein Stückchen Heimat verzichten. Seitdem sich der FDP-Politiker 2011 von seinem Amt als Wirtschaftsminister Baden-Württembergs verabschiedete, verbringt der gebürtige Trossinger drei bis vier Monate im Jahr bei Sohn und Enkelkindern in Costa Rica. Zwar vermisse er dort als Sohn eines Bäckers das deutsche Brot – doch ein Metzger aus Balingen versorge ihn mit Brezeln, Leberkäs und Wurstsalat aus dem Südwesten.
Ernst Pfister wird am heutigen Freitag 70 Jahre alt. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat der studierte Gymnasiallehrer in der Politik verbracht. Zuletzt leitete er zwischen 2004 und 2011 in der schwarz-gelben Koalition das Wirtschaftsressort des Landes. Als Minister hat der leidenschaftliche Sportler und Musiker einige Projekte angestoßen, darunter die Sanierung der Donauhallen in Donaueschingen. Von 2004 bis 2006 war er Stellvertreter der Ministerpräsidenten Erwin Teufel und Günther Oettinger. 31 Jahre lang war Pfister Abgeordneter für den Wahlkreis Donaueschingen-Tuttlingen, Fraktionschef der Südwest-FDP zwischen 1996 bis 2004.
In die Kommunalpolitik zog es Pfister bereits 1970, bis 1989 war er Vorsitzender des FDPKreisverbands Tuttlingen. Im Gemeinderat seiner Heimatstadt Trossingen saß der studierte Politikwissenschaftler, Germanistik und Sportwissenschaftler von 1980 bis 2004.
Mittlerweile unterstützt Pfister seinen Sohn, der auf Costa Rica ein Touristikunternehmen betreibt. Er hält Fortbildungen, vermittelt europäische Sprachen und Kultur.
Die betreibt Pfister auch selbst – als MundharmonikaLiebhaber und Ehrenpräsident des Deutschen Harmonikaverbands. Auch die Leidenschaft zum Sport ist geblieben. So kann man den Ehrenbürger der Stadt Trossingen bei seinen regelmäßigen Joggingoder Radtouren begegnen – wenn Pfister nicht in Costa Rica ist.