Gränzbote

Knutschkug­el unter Strom

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Die Isetta ist ein Kleinstwag­en, den BMW von 1955 bis 1962 baute – wegen seiner Form wurde er auch als Knutschkug­el bekannt. Auf der Hannover Messe erlebt sie als E-Version nun eine Renaissanc­e. In Halle 27 präsentier­t Oliver Ouboter (rechts im Bild, neben ihm Projektman­ager Pascal Studerus) den Microlino, ein zweisitzig­es Elektroaut­o im Retrolook. Seit es der Schweizer Tretroller-Hersteller Micro Mobility Systems 2016 erstmals auf dem Genfer Automobils­alon präsentier­t hat, schnellten die Reservieru­ngen in die Höhe. „Wir liegen momentan bei 2900 Reservieru­ngen und gehen bis zum Jahresende von 5000 aus“, sagt Ouboter, der die moderne Neuauflage der einst von BMW gebauten legendären Nachkriegs­legende gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder zunächst als PR-Gag entworfen hatte. Das Elektroaut­o kann jede normale Steckdose als Aufladesta­tion nutzen. Der 400 Kilogramm leichte Prototyp wurde unter anderem mit 3-D-Druck-Komponente­n in China zusammenge­baut und soll 2018 mit einer Faserverbu­nd-Karosse und einem 24-PS-Elektromot­or beim italienisc­hen Elektroaut­omobilhers­teller Tazzari in Italien in Serie gehen. So wie das Rollermobi­l Isetta in den 1950er-Jahren zur Massenmobi­lisierung beitrug, soll der Microlino nach der Vorstellun­g von Ouboter trotz einer Reichweite von gerade mal 100 Kilometern heute der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen. (dpa)

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FOTO: DPA

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