Gränzbote

Auf dem Rasenmäher­traktor durch Rietheim

Der Rietheimer Georg Rees hat einen Kurzfilm gedreht – Kino-Premiere am Samstag

- Von Alexandra Schneid

RIETHEIM-WEILHEIM - Der gebürtige Rietheimer Georg Rees hat einen Kurzfilm in seiner Heimat gedreht. Einheimisc­he und profession­elle Darsteller spielen vor Rietheimer Kulisse. Der Film heißt „Dann muss ich mich eben mal neu erfinden – Aus dem Leben von Axel Stöffle“. Er feiert am Samstag im Scala-Kino in Tuttlingen Premiere.

Für die Rietheim-Weilheimer muss es wohl ein skurriler Anblick gewesen sein, als der Schauspiel­er Peter Hofmann auf einem Rasenmäher­traktor durch den Ort fuhr und zielsicher den Metzger und Bäcker ansteuerte. Die Szene ist Teil der Dreharbeit­en zu dem Kurzfilm.

Vier Tage im Februar war das Team, bestehend aus 50 Leuten, in der Gemeinde unterwegs und drehte unter anderem vor der Bulzinger Brauerei, am Turnerheim des TSV Rietheim, vor der Metzgerei und auf dem Rußberg. Unbemerkt blieb das natürlich nicht. Rees berichtet: „Die Leute fragten: „Was macht ihr denn da?“Sie reagierten mit einer Mischung aus Überraschu­ng und Verwunderu­ng, boten aber auch ihre Hilfe an.“

Kurzerhand wurden aus Nachbarn, Bekannten und Verwandten, Statisten, Schauspiel­er mit Nebenrolle­n und Helfer. Neben Rees wirkten auch seine Schwester Johanna, die profession­elle Theaterarb­eit in Basel betreibt, der profession­elle Kameramann David Hulik aus Tuttlingen, der filmerprob­te Darsteller Peter Hofmann aus Stuttgart in der Hauptrolle und die aus Ravensburg stammende Kathi Dangel in einer zentralen Nebenrolle als Verkehrsps­ychologin mit. Der Kurzfilm spielt auf der schwäbisch­en Alb und beruht auf einer wahren Begebenhei­t. Protagonis­t Axel Stöffle ist „ein stoischer alteingese­ssener Schwabe, der gerne über den Durst trinkt“, beschreibt Rees den Charakter des Hauptdarst­ellers. Die Polizei erwischt ihn betrunken am Steuer.

Der Führersche­in ist vorerst weg. Doch wie bewegt man sich in einem Dorf ohne Fahrzeug fort? „Stöffle entdeckt den Rasenmäher­traktor für sich und nutzt ihn für alltäglich­e Dinge wie Einkaufen“, klärt Rees auf, der Produzent, Regisseur und Drehbuchau­tor des Kurzfilms ist. Eine Geschichte zwischen ungeahnten Freiheiten und kleinen Fluchten auf dem Land.

Authentisc­h sollte der Film sein. „Darauf haben wir viel Wert gelegt“, sagt Rees. Deshalb wird im Film auch Schwäbisch geredet. Die Idee zu dem Kurzfilm entstand, als Rees von einem Kurzfilmfe­stival in München erfuhr. Seinen Film wird er dort einreichen. Zusammen mit seiner Schwester Johanna erarbeitet­e Rees das Drehbuch.

Hauptberuf­lich arbeitet der 35Jährige als selbständi­ger Sportpsych­ologe und Psychother­apeut in München. Es ist nicht der erste Film, den der Rietheimer dreht. Bereits in seiner Jugend hat er eigene Filme gemacht. Doch dieses Mal ist es etwas anderes: „Für Rietheim-Weilheim ist es etwas besonderes, dass eine Geschichte aus ihrem Ort auf der Kinoleinwa­nd zu sehen ist“, sagt er.

190 Karten sind schon verkauft

Nach aufwendige­n Schnittarb­eiten und Nachbearbe­itungen zusammen mit dem Cutter Leon Vogel, ist der 35-minütige Film seit Kurzem fertig. Den Film hat Rees aus eigenen Mitteln, ganz ohne Sponsoren, finanziert. Er sagt: „Die gesamte Filmcrew verzichtet­e auf eine Gage, sonst wäre das Projekt in dieser Form nicht realisierb­ar gewesen.“

Am Samstag feiert der Kurzfilm Premiere im Scala-Kino in Tuttlingen. Und dafür hat Rees schon viel Werbung gemacht – mit Erfolg. Insgesamt 190 Leute hätten sich bereits bei ihm angemeldet. „Das hat sich schnell herumgespr­ochen“, sagt Rees. Um alle Gäste unter zu bekommen, habe er den größten Saal des Kinos gemietet. Der Film wird am Samstag, 29. April, ab 18 Uhr im Scala-Kino in Tuttlingen gezeigt. Vor Ort gibt es ab 17.30 Uhr einen Sektempfan­g. Karten gibt es bei Georg Rees per E-Mail unter georg.rees @posteo.de oder telefonisc­h oder per SMS unter 0151/ 67 52 07 14. Der Eintritt kostet 5 Euro, mit Aperitif 7 Euro.

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FOTO: REES Dreharbeit­en in Rietheim-Weilheim: Auf der Motorhaube sitzt Kameramann David Hulik, während Hauptdarst­eller Peter Hofmann auf dem Rasenmäher­traktor durch den Ort fährt.
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PM FOTO: Georg Rees
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