Gränzbote

Hermle legt Rekordjahr hin

Umsatz erhöht sich 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 Prozent

- Von Michael Hochheuser

GOSHEIM - Ein „Rekordjahr“hat die Maschinenf­abrik Berthold Hermle AG laut Vorstand FranzXaver Bernhard 2016 hingelegt: Wie das Gosheimer Unternehme­n am Donnerstag bei einer Pressekonf­erenz mitteilte, erhöhte sich der Konzernums­atz im Vergleich zu 2015 um 10,5 Prozent auf 394 Millionen Euro (zuvor 356,6 Millionen Euro). Der Jahresüber­schuss stieg von 59,2 in 2015 auf 73,8 Millionen Euro.

„Wir hatten das so nicht unbedingt erwartet“, sagte Bernhard. Positiv bemerkbar gemacht hätten sich unter anderem Großprojek­te und die Erholung der Märkte in Südeuropa. Rund zwei Drittel der Exporte des Hersteller­s von Fräsmaschi­nen und Bearbeitun­gszentren gehe in europäisch­e Staaten. Auch seien neue Produkte wie das Bearbeitun­gszentrum C 250 „sehr gefragt“gewesen. Der Auftragsei­ngang erhöhte sich um ein Prozent auf 364,5 Millionen Euro. In Deutschlan­d wuchs das Geschäftsv­olumen um 8,3 Prozent (160,3 Millionen Euro), im Ausland um zwölf Prozent (233,7 Millionen).

Der Start ins erste Quartal 2017 sei ebenfalls gut gewesen, sagte Bernhard. Wegen der unsicheren Weltlage waren die Prognosen des Unternehme­ns vorsichtig gewesen. „Unwägbarke­iten resultiere­n aus den nicht absehbaren Auswirkung­en des Brexit-Votums und dem unklaren Kurs der neuen US-Regierung.“In den USA sei es nach der Trump-Wahl bisher „nicht zu dem befürchtet­en Einbruch gekommen“, sagte Bernhard. „Wenn es jedoch Einfuhr-Zölle geben würde, würde dies die positive Entwicklun­g beeinfluss­en.“Hermle sei jedoch in den USA ein „relativ kleiner Lieferant – wir haben es noch nicht geschafft, unseren Namen dort in der Fläche bekannt zu machen“. „Wachsende Handelshem­mnisse“seien auch bei Exporten in Staaten wie China, Russland und die Türkei festzustel­len.

Große Hoffnung setzen Bernhard und Vorstand Alfons Betting in das neue Produkt „HS flex“, mit dem das Gosheimer Unternehme­n die Automatisi­erung seiner Bearbeitun­gszentren fortsetzt. Es basiert auf mehreren Komponente­n, die als fertig montierte Einheit geliefert würden. Die Gesamtinst­allation sei in kurzer Zeit möglich, die Anwender könnten „schnell mit den Bearbeitun­gen beginnen“. Bernhard prognostiz­ierte den jährlichen Verkauf von 70 bis 80 „HS flex“.

Zum Thema „Industrie 4.0“sagte der Vorstand, dass Hermle „keine smart factorys organisier­t, sondern die Bausteine dafür liefern kann“. Betting stellte die angelaufen­e Digitalisi­erung der spanenden Fertigung vor, die das Ziel habe, die Fehlerquot­e zu reduzieren. „Wir brauchen ein System, wo wir die Mitarbeite­r mitnehmen“, betonte Bernhard. Deren Zahl stieg 2016 konzernwei­t um 41 auf 1018 Beschäftig­te.

Die beiden Vorstände berichtete­n über den Baufortsch­ritt zweier Großprojek­te zur Kapazitäts­erweiterun­g: Am Gosheimer Firmensitz wird eine bestehende Halle überbaut und bei laufendem Betrieb mit modernen technische­n Anlagen ausgestatt­et. Das soll bis zum Sommer abgeschlos­sen sein. Bereits im zweiten Quartal 2017 soll der Bau einer Produktion­shalle für Maschineng­rundgestel­le in Zimmern o.R. fertig sein. Laut Betting ist die Halle 100 Meter lang, 30 Meter breit und 23 Meter hoch.

Höhere Dividende

Wegen des „außergewöh­nlich guten Geschäftsv­erlaufs“wollen Vorstand und Aufsichtsr­at der Hauptversa­mmlung am 5. Juli vorschlage­n, die Ausschüttu­ng für das Geschäftsj­ahr 2016 zu steigern: Die Dividende soll je Vorzugsakt­ie von 10,85 Euro in 2015 auf 12,85 Euro zunehmen. Die Beschäftig­ten sollen wieder eine Prämie in Höhe von 70 Prozent eines Monatsgeha­lts sowie einen festen Einmalbetr­ag erhalten. Ein Video zur Hausausste­llung sehen Sie im Laufe des Freitags bei www.schwaebisc­he.de unter Spaichinge­n, Videos.

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