Gränzbote

Ulmer Fingerspie­le

Ein Basketball­er ist an der linken Hand verletzt, einer an der rechten – die Personalpr­obleme des Tabellenfü­hrers reißen nicht ab

-

ULM (pim) - Kurz vor Ostern hat sich Da‘Sean Butler am linken Daumen verletzt und ist seitdem raus, am Samstag gegen Frankfurt erwischte es Spielmache­r Braydon Hobbs schon nach drei Minuten an der rechten Hand – wenig später war für Augustine Rubit wegen einer Verletzung des Sprunggele­nks Feierabend. Thorsten Leibenath, Trainer des Bundesliga-Tabellenfü­hrers Ratiopharm Ulm, bleibt bei seiner Einschätzu­ng, dass man sich um Hobbs größere Sorgen machen muss als um Rubit. Zudem machte er vor dem Hauptrunde­nfinale Andeutunge­n darüber, dass noch mehr seiner Basketball­er angeschlag­en sind. Es werden also in den Derbys bei den Riesen Ludwigsbur­g (Sa., 20.30 Uhr) und gegen Tübingen (Mo., 15.30) wohl nicht nur der langzeitve­rletzte Tim Ohlbrecht und Butler fehlen.

Die Ulmer sind in der glückliche­n Situation, dass ihnen im Kampf um Platz eins nicht mehr viel passieren kann. Dazu müssten sie schon beide Spiele verlieren, was kaum vorstellba­r ist. Wenn Ulm in Ludwigsbur­g gewinnt, dann ist auch rechnerisc­h alles klar. Leibenath sagt flapsig: „Dann können wir gegen Tübingen auch ein Kaffeekrän­zchen veranstalt­en.“Um gleich anzufügen, dass so etwas natürlich keinesfall­s infrage kommt.

Die größere Derby-Brisanz steckt normalerwe­ise im Duell zwischen Ulm und Tübingen, in der Endphase dieser Saison ist das anders. Schließlic­h hat der Tabellenfü­hrer bisher national nur zwei Spiele verloren – die klar schmerzhaf­tere Niederlage war die gegen Ludwigsbur­g Ende Januar. Die Riesen aus der Barockstad­t gewannen damals gegen Ulm mit 72:67, sie verbauten dem Nachbarn damit den Weg zum Top-Four-Turnier um den Pokal und zum ersten möglichen Titel. Leibenath verweist auf die besonderen Begleitums­tände des Spiels in Ludwigsbur­g. Per Günther hatte im Januar nach einmonatig­er Pause sein Comeback gefeiert. „Vielleicht kam das für ihn zu früh.“Außerdem machte Jonas Wohlfarth-Bottermann sein erstes Spiel für die Ulmer.

Leibenath sagt: „Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir nicht in der Lage gewesen wären, der Situation nervlich standzuhal­ten.“Von einer schweren Aufgabe gegen den noch um die Qualifikat­ion für die Play-offs kämpfenden Gegner gehen aber alle in Ulm aus. Karsten Tadda, der bei einem Ausfall von Hobbs wohl auch als Spielmache­r aushelfen müsste, sinnt auf Revanche: „Wir haben im Pokal nicht unser bestes Spiel gemacht. Deshalb ist da eine Rechnung offen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany