Mehringer Lädele mit neuem Aufsichtsrat
Drei Mitglieder sind zurückgetreten – Stammkapital zu mehr als der Hälfte schon weg
TUTTLINGEN-MÖHRINGEN - Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Genossen des Mehringer Lädele am Donnerstagabend ist ein neuer Aufsichtsrat gewählt worden. Im März trat der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Maximilian Bischof aufgrund von Differenzen mit dem Vorstand zurück. Aus privaten Gründen traten die Aufsichtsräte Thilo Pustlauk und Daniel Nagel ab.
Neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist der bisherige Aufsichtsrat Sebastian Braun. Neu dabei sind Sandra Rudischhauser, Wolfgang Sicka, Sebastian Otto und Katja Reinschmidt. Damit besteht der neue Aufsichtsrat nun aus fünf Mitgliedern.
Die geplante ordentliche Generalversammlung konnte nicht durchgeführt werden, da der neue Aufsichtsrat zuerst den Jahresabschluss prüfen muss. Die Versammlung wurde nun auf den 18. Mai, 19 Uhr, in der Aula der Anton-Braun-Grundschule festgelegt.
Café hinter den Erwartungen
Vorstandsmitglied Christof Strohm informierte über die Zahlen der Genossenschaft vorbehaltlich der Prüfung. Für 2016 gibt es einen Fehlbetrag von knapp 24 000 Euro. Mehr als 50 Prozent des Stammkapitals sei aufgebraucht, worüber die Genossen informiert werden müssten. Deutlich gestiegen und damit über Plan seien die Personalkosten. Allerdings habe man mit Sigrun Herbinger auch eine Leitung, die das Lädele voranbringe und gute Ideen habe. Der Wareneinsatz lag etwa ein Drittel über Plan, was auch auf Fehleinschätzungen zurückzuführen sei. Allerdings seien auch die Erträge im Bereich der Waren rund 37 Prozent höher als veranschlagt. Der kritische Punkt sei das Café, das etwa 60 Prozent unter den Erwartungen lag. Der Monatsumsatz liege derzeit bei etwa 28 000 Euro und damit deutlich höher als veranschlagt.
In Möhringen sei es laut Strohm nicht so wie in anderen Orten, in denen er sich Genossenschaftsläden angeschaut habe, dass die Stadt das Gebäude und die Einrichtung stelle. Ortsvorsteher Herwig Klingenstein betonte, dass sich die Stadt nicht an wirtschaftlichen Betrieben beteiligen könne. Dies wollten die Genossen allerdings so nicht stehen lassen, da eine Gemeinschaftsleistung im Städtle und für die Bewohner erbracht werde und nicht die Gewinnorientierung an vorderster Stelle stehe.
Vorstandsmitglied Dirk Hetzer rief die Genossen auf, weitere Genossen zu werben und weitere Anteile zu zeichnen, da dies ein wichtiges Standbein des Genossenschaftsladens sei. Er dankte den ehrenamtlichen Helfern, allen voran Renate Jockisch, ohne die das Café so nicht hätte betrieben werden können. Die Regionalisierung sei weiter vorangetrieben worden. Neu im Sortiment seien nun auch Geschenkkörbe. Einige Betriebsabläufe hätten im Laufe des Jahres verbessert werden können.
Veranstaltungen geplant
Vorstandsmitglied Michael Schmid appellierte an die Genossen, sich für den Dienst im Café zur Verfügung zu stellen, damit dieses auf breitere Beine gestellt werden könne. Außerdem sollen im Café künftig regelmäßige Veranstaltungen stattfinden, um die Umsätze nachhaltig verbessern zu können.
Klingenstein sprach sich für einen Nachschuss auf die Anteile aus. Allerdings trage das nur zu einem Teil zur Verbesserung der Lage bei. Wichtiger sei es, da waren sich die Vorstandsmitglieder einig, eine nachhaltige Umsatzverbesserung. Klingenstein regte an, die Öffnungszeiten zu reduzieren, denn die Personalkosten müssten gesenkt werden, um sich nicht zu sehr auf die Umsatzsteigerung im Café zu versteifen.