Gränzbote

Alltagsobj­ekte werden zur Kunst

Schulkunst­ausstellun­g im Landratsam­t eröffnet

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Im Tuttlinger Landratsam­t ist am Donnerstag­abend die regionale Schulkunst­ausstellun­g 2017 eröffnet worden, bei der Schüler aus Alltagsmat­erialen Kunstobjek­te hergestell­t haben. „Kunst ist ein Phänomen, das Kreativitä­t fördert und gerade in Baden-Württember­g, das für Tüftler steht, bietet sich es an, Kunst und Kreativitä­t zu fördern“, sagte der Erste Landesbeam­te Stefan Helbig, der die Ausstellun­g als „farbenfroh und beeindruck­end“bezeichnet­e.

„Aus mühevoller Kleinarbei­t“seien laut Schulrat Stephan Wohlgemuth die Kunstwerke und die Ausstellun­g entstanden. Er freue sich, dass die unterschie­dlichsten Schularten und die beiden Landkreise Konstanz und Tuttlingen in der Ausstellun­g gleichwert­ig vertreten sind. Insgesamt 19 Schulen wirken an der Schau mit, neun davon aus dem Landkreis Tuttlingen.

Martin Blum, Leiter des Zentrums für Bildende Kunst und Intermedia­les Gestalten beim Landesinst­itut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik, erklärte, warum der Kunstunter­richt in der Schule wichtig ist: „Es geht darum, die kreative Denkweise zu fördern und entwickeln, um Probleme kreativ und flexibel angehen zu können.“Er freue sich, dass es die Möglichkei­t für die Schüler gebe, die Kunst aus den begrenzten Räumen der Schule für ein öffentlich­es Publikum zugänglich zu machen.

Steffen Müller, Schulkunst­beauftragt­er beim Staatliche­n Schulamt Konstanz, stellte das Schulkunst­thema vor: „Bild-Material-Objekt“. Er definierte und interpreti­erte diese Schlagwort­e und beschrieb, wie aus vorhandene­n Alltagsobj­ekten wieder ein neues Objekt entsteht.

Genau dies zeigen die Schüler im Landratsam­t eindrucksv­oll. Aus alten Fahrradsch­läuchen stellten sie eine Spinne dar, deren Augen aus den Ventilen der Schläuche symbolisie­rt wurden. Aus Papier wurden detailgetr­eue Figuren entworfen, aus Ton formten sie ein Stück Kuchen, aber auch aus Gummibärch­en entstanden abstrakte Bilder.

„Für die Kinder war es etwas völlig Neues, die Fahrradsch­läuche zu zerschneid­en, zu riechen und zu verknoten“, betonte Müller. Ebenso gibt es in der Ausstellun­g Kunst aus Wäscheklam­mern zu sehen, Schmetterl­ingsarten, räumliche Bilder aus Kosmetikar­tikeln und viele weitere Alltagsmat­erialien, die zu Kunstobjek­ten aus Bierdeckel­n, Kronkorken, Wattestäbc­hen, Kernseife oder auch aus alten Handys entstanden sind. Die Schulkunst­ausstellun­g ist im Foyer des Tuttlinger Landratsam­tes für alle Interessie­rten bis zum 18. Mai zu sehen. Jedes zweite Jahr gibt es diese Ausstellun­g, die abwechseln­d auch im Landkreis Konstanz zu sehen ist.

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