Gute Idee, gute Umsetzung
Eine gute Stimmung hat bei der ersten Auflage des TUTstock-Festivals am Sonntag auf dem Marktplatz geherrscht. Vor allem junge Leute zog die Musikveranstaltung an, die gleichzeitig Werbung für ein vereintes und friedliches Europa machen wollte.
War wenige Minuten zuvor noch Rock-Musik zu hören, so wurde es etwa bei der Vorsitzenden der Europa-Union in Tuttlingen, Wencke Weiser, nachdenklich. Sie erinnerte an die Zeit, in der in Europa die Grenzen ohne Kontrolle nicht zu passieren waren, die Pässe griffbereit zu sein hatten. Für viele der jungen Leute, die sich am Sonntag auf den Marktplatz begeben hatten, eine Zeit, die sie nicht mehr wirklich miterlebt haben.
Und genau deshalb ist eine solche Veranstaltung für die Einigung Europas in Zeiten, in denen die politischen Scharfmacher immer mehr mobil machen und die Länder des Kontinents untereinander teilweise wieder verstärkt auf Konfrontationskurs gehen, von nicht zu vernachlässigender Bedeutung. Darauf hinzuweisen, welch eine Erfolgsgeschichte die europäische Einigung mit 72 Jahren Frieden in Deutschland ist, ist daher nicht verkehrt.
Die Premiere von TUTstock ist jedenfalls rundum gelungen – auch weil es um das Festival herum friedlich geblieben ist. Lediglich das Zelt, das der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) für seine Maifeier am Montag aufgestellt hatte, störte ein wenig beim Blick auf die Bühne. Aber das ist allenfalls ein kleiner Abzug in der B-Note. c.gerards@schwaebische.de