Gränzbote

Juxbrunnen wegen Keimen abgeschalt­et

Gemeinde Seitingen-Oberflacht will kein Risiko eingehen und plant Änderungen

- Von Alexandra Schneid FOTO: FRANK CZILWA

SEITINGEN-OBERFLACHT - Die Gemeinde Seitingen-Oberflacht plant, Änderungen bei der Wasservers­orgung vorzunehme­n. Grund dafür ist der verkeimte Juxbrunnen, über den der Ort unter anderem Wasser bezogen hat. Seit einigen Monaten ist der Brunnen abgeschalt­et. Es müssen neue Leitungen verlegt werden. Die Kosten belaufen sich auf über 100 000 Euro. Ein Teil der Bauarbeite­n sollen noch vor der Sommerpaus­e beginnen.

Die Gemeinde bezieht ihr Wasser zu etwa 30 Prozent vom Zweckverba­nd Baarwasser­versorgung, zu etwa 70 Prozent von den eigenen Quellen: Grashalden­quelle, Lochquelle und Juxbrunnen. Das Wasser wird in einem Hochbehält­er aufbereite­t und kommt als Trinkwasse­r in den Haushalten an.

Auf dem Weg vom Juxbrunnen zum Hochbehält­er befinden sich die Bruckmühle, Aumühle und die Kläranlage – und genau da liege der Knackpunkt bei der Verkeimung des Juxbrunnen­s, erklärt Bürgermeis­ter Bernhard Flad.

Noch bevor das Wasser aufbereite­t werde, fließe es in die Brückmühle, Aumühle und Kläranlage. Das würde bei Verkeimung­en bedeuten, dass sie kein einwandfre­ies Wasser bekämen. „Das Risiko wollen wir nicht eingehen“, sagt Flad. Deshalb sei der Brunnen derzeit abgeschalt­et. Neu ist das Problem nicht: „Der Juxbrunnen war schon öfters abgeschalt­et, aber noch nie so lange wie jetzt“, sagt er.

Der Bürgermeis­ter könnte sich vorstellen, dass Gülle den Juxbrunnen mit Coli-Bakterien verkeimt hat. Landwirte dürften in gewissem Abstand zum Juxbrunnen die Gülle ausfahren. Verbieten könne man es nicht, erklärt Flad. Er versichert, dass ein Institut regelmäßig das Wasser überprüfe.

Der Juxbrunnen ist ein Tiefbrunne­n und hat damit ein größeres Einzugsgeb­iet als die Grashalden­quelle und die Lochquelle. Im Gegensatz zu den beiden Quellen reagiere der Juxbrunnen nicht so schnell auf Trockenhei­t, erläutert der Bürgermeis­ter. Wegen der Verkeimung musste dieser aber abgeschalt­et werden.

Das hat dazu geführt, dass die Gemeinde den Fremdbezug von Trinkwasse­r vom Zweckverba­nd Baarwasser­versorgung erhöhen musste. Flad betont, dass das auf den Wasserprei­s keine Auswirkung­en habe. Ein Dauerzusta­nd soll das trotzdem nicht sein. Deshalb will die Gemeinde Änderungen bei der Versorgung der Bruckmühle, Aumühle und Kläranlage vornehmen.

Geplant ist, die Kläranlage genauso wie alle Haushalte an das Ortsnetz anzuschlie­ßen. Gleiches gilt für die Bruckmühle und die Aumühle. Dafür müssen Leitungen verlegt werden. Flad rechnet mit Kosten von über 100 000 Euro. Noch vor der Sommerpaus­e sollen die Arbeiten beginnen. Zunächst soll die Kläranlage versorgt werden. Später dann die Aumühle.

Ganz auf das Wasser des Juxbrunnen will die Gemeinde aber nicht verzichten. Die Leitung zum Hochbehält­er bleibt bestehen. Das Wasser des Juxbrunnen soll dorthin gepumpt und gereinigt werden, bevor es als sauberes Wasser in die Haushalte fließt.

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